Die Funktionsfähigkeit des Nervensystems beruht auf der korrekten Anordnung neuronaler Verbindungen. Diese Verbindungen bilden sich durch das Auswachsen axonaler Fortsätze durch umgebendes Gewebe zu ihren Zielzellen. Dabei wird die Wachstumsrichtung der Axone durch attraktive und repulsive Umgebungs-Faktoren gesteuert. Ein wertvolles Modell-System zur Untersuchung neuronaler Verbindungen sind die Projektionen der Spinalganglion-Neurone ins Rückenmark. Mehr als 20 Subtypen von Spinalganglion-Neuronen können an Hand anatomischer und physiologischer Eigenschaften unterschieden werden. Die unterschiedlichen Subtypen weisen jeweils spezifische Projektionsmuster ins Rückenmark auf. Welche molekularen Mechanismen kontrollieren diese spezifischen axonalen Bahnen? Das hier vorgestellte Projekt geht diese Fragestellung mittels eines genetischen "screen" in Mäusen an. Dieser "screen" beruht auf der zufälligen Integration eines Reporter-Konstrukts in Gene, die für sekretierte Proteine bzw. Transmembran-Proteine kodieren ("secretory gene trap"). Es werden Mäuse erzeugt, in denen in Abhängigkeit des getroffenen Gens spezifische Untergruppen von Neuronen und ihrer Axone markiert sind. Gleichzeitig wird die Funktion des getroffenen Gens zerstört. Durch die Analyse von axonalen Defekten im Rückenmark dieser Mäuse sollen Gene identifiziert werden, die an der Ausbildung der Rückenmarks-Projektionen beteiligt sind. Die spezifische Funktion dieser Gene bei der Axonsteuerung soll durch in vitro-Experimente eingehender charakterisiert werden. (p)
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