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siRNA-beladene ultrakleine Gold-Nanopartikel für die antivirale Behandlung von okularen Herpes Simplex Virus-Infektionen
Antragsteller
Professor Dr. Matthias Epple; Professor Dr. Arnd Heiligenhaus; Professor Adalbert Krawczyk, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Virologie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 534126322
Infektionen mit dem humanen Herpes Simplex Virus (HSV) gehören weltweit zu den am häufigsten auftretenden Infektionen. Die Fähigkeit von HSV, dem Immunsystem durch eine direkte Übertragung von Zelle zu Zelle und die damit verbundene Latenz zu entkommen, führt zu einer lebenslangen Infektion. Wiederholt auftretende Infektionen der Hornhaut (Cornea) können zur Ausbildung von Herpetischer Keratitis (Herpes simplex corneae) führen, einem der häufigsten Gründe für eine infektiös bedingte Erblindung in den Industrieländern. Antivirale Medikamente sind vorhanden, allerdings ist ihre Wirksamkeit durch die zunehmende Ausbildung von viralen Resistenzen eingeschränkt. Daher wäre eine einfache und lokal anwendbare Formulierung von großem Vorteil für Patienten, die an Herpetischer Keratitis leiden. Diese Studie hat das Ziel, eine effiziente Formulierung zu entwickeln, die direkt auf die HSV-infizierte Hornhaut aufgetragen werden kann. Dafür werden siRNA-beladene ultrakleine Gold-Nanopartikel (2 nm) synthetisiert, die lokal auf die Hornhaut aufgetragen werden, um die HSV-Infektion durch die Verhinderung der viralen Proliferation und auch der lokalen Entzündung zurückzudrängen. Dies erfolgt durch die lokale Herabregulierung der Bildung von Proteinen (Genstummschaltung). Die Ergebnisse der geplanten Tierexperimente sind von hoher Bedeutung, um neue therapeutische Ansätze für die Behandlung okularer HSV-Infektionen zu finden. Perspektivisch können die entwickelten Formulierungen in modifizierter Form auch für die Behandlung mukosaler Infektionen des Oral- und des Gentialtraktes eingesetzt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen