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Psychiatrische Traumakonzepte in Deutschland seit 1889

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5342144
 
Die Vorstellung, dass traumatische Erlebnisse zu psychischen Störungen führen können, veranlasste Oppenheim 1889 zur Beschreibung der traumatischen Neurose, deren Geschichte bis 1918 bereits gut aufgearbeitet ist. Danach ist die Geschichte psychiatrischer Traumakonzepte in Deutschland von Wechseln, Wiederholungen und Diskontinuität gekennzeichnet. Nach 1945 war ein entsprechendes Störungsbild - bis auf ein vage definiertes KZ-Überlebendensyndrom - in Lehrbüchern kaum zu finden, bis sich in den letzten 15 bis 20 Jahren das von den USA ausgehende Konzept der Posttraumatischen Belastungsstörungen durchsetzte. Dieses Konzept wird zunehmend als einerseits nicht ausreichend und andererseits als zu wenig differenziert kritisiert. Das beantragte Projekt soll aus historischer Sicht die gegenwärtige Debatte bereichern. Anhand einer Durchsicht von Lehrbüchern, Periodika und Monographien werden die seit 1889 zur Beschreibung psychischer Träume in Deutschland verwendeten Begriffe und Konzepte gegenübergestellt und ihr Wandel analysiert. Theorien über Entstehung und Verlauf postraumatischer Störungen werden klassifiziert und in Zusammenhang mit dem jeweiligen historisch-politischen Kontext gesetzt, woraus sich neue Erkenntnisse über wesentliche Merkmale unterschiedlicher Konzepte, ihre Abfolge und Einflussfaktoren sowie eine Perspektivenerweiterung der aktuellen Diskussion ergeben sollen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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