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Histologische und physikochemische Untersuchungen an eisenhaltigen Dendriten des Nervus ophthalmicus medialis im Oberschnabel von Vögeln zur qualitativen und quantitativen Charakterisierung des reizleitenden Apparates eines Magnetfeldrezeptors

Subject Area Animal Physiology and Biochemistry
Term from 2008 to 2012
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 53428982
 
Final Report Year 2011

Final Report Abstract

Die Vögel haben in ihrem Oberschnabel ein System aus eisenhaltigen Dendriten, die zur Magnetfeldwahmehmung eingesetzt werden können. Durch die dreidimensionale Ausrichtung der' Dendriten in jeweils 3 bilateral symmetrischen Feldern kann der Vogel den Magnetfeldvektor unabhängig von seiner Position und Bewegung erkennen und wie ein GPS-System zur Positionsbestimmung nutzen. Die hohe Empfindlichkeit des Vogel-Systems hat Kollegen angeregt, Modellsysteme zu entwickeln, die auch technisch umgesetzt werden könnten. Unerwartet deutlich haben sich erste Befunde ergeben, die auf die Ontogenie des Schnabelorgans hinweisen durch die vergleichenden Untersuchungen an unterschiedlich alten Hühnerküken und durch zufällige Aufzuchtfehler, die die Biomineralisation von Eisen beeinflussten. Dabei wurde die Zahl und Form der Dendriten verändert. Unsere Publikationen haben ein ungeheuer großes Echo in der Presse gefunden, sowohl in den wissenschaftlichen Berichten wie auch weltweit in den Informationen für die Öffentlichkeit. Unser Modell des Schnabelorgans wird inzwischen - unter Verwendung unserer Graphiken - standardmäßig als das zum retinalen Cryptochrommodell komplementäre Magnetrezeptorsystem in der internationalen „Community" verwendet. Da wir selbst das Magnetfeld der Erde nicht bewusst wahrnehmen können, ist dieser Sinn immer noch besonders geheimnisvoll, insbesondere wenn - wie in unseren Arbeiten - mögliche Mechanismen als alte grundlegende Eigenschaften aufgezeigt werden können.

Publications

 
 

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