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Kasualdichtung am St. Petersburger Hof (1730 - 1762)

Antragsteller Dr. Klaus Harer
Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5345176
 
Gegenstand des Projektes ist die bisher unedierte mehrsprachige Kasualdichtung für den kaiserlichen Hof in Petersburg. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erlebte Russland mit den Reformen Peters I. eine Art "Kulturrevolution", in deren Zuge die traditionelle russische Literatur zum Erliegen kam. Eine "neue" Literatur entstand ab etwa 1730 an der Akademie der Wissenschaften. Aufgrund der Besonderheiten der russischen Verhältnisse in der ersten Hälfte des 18. Jhs. waren es namentlich die Gattungen der höfischen Kasualdichtung (Heroische Ode, Inschrift u.a.), in denen sich die neue Literatur des russischen Klassizismus entfaltete. Diese Dichtung zeichnet sich durch Mehrsprachigkeit aus: Gedichte wurden zunächst vorwiegend in deutscher (vereinzelt auch lateinischer, französischer, etc.) Sprache verfasst und in meist zweisprachigen Drucken (mit russischer Übersetzung) verbreitet. Dadurch wurden die an der Akademie hergestellten Übersetzungen zum Laboratorium der russischen Literatursprache und Dichtung. Die ersten bedeutenden russischen Dichter des 18. Jhs. (Lomonosov, Sumarokov) konnten ab den 1740er Jahren auf diesen Erfahrungen aufbauen. Der Erforschung der dynamischen Entwicklung der russischen Dichtung dieser Epoche fehlt jedoch die nötige Textgrundlage. Ziel des Forschungsvorhabens ist daher die Zusammenstellung und kritische Analyse des mehrsprachigen Textkorpus dieser für die Entwicklung der neuen Literatur in Russland relevanten Dichtung.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Kooperationspartner Professor Dr. Reinhard Ibler
 
 

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