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Migrantische Erzählungen der 21. Jahrhunderts: die Anerkennung eines Migranten/einer Migrantin
Antragstellerin
Professorin Dr. Mariya Shymchyshyn
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 534660001
Thema des Forschungsprojekts sind Migration und Vertreibung in der Migrationsliteratur des 21. Jahrhunderts. Migrationsliteratur wird dabei als Genre verstanden, das individuelle oder kollektive Migrationserfahrungen thematisiert und diese Erfahrungen als wesentlich für Prozesse der Identitätsbildung und -veränderung beschreibt. Das hier beantragte Forschungsprojekt untersucht Migrationsliteratur als ein in der Forschung nicht hinreichend untersuchtes Genre und konzentriert sich dabei auf die ontologische Ebene der Migration mit dem Fokus auf die Kategorien und Labels, durch die Migrant:innen bezeichnet werden. Neben der Phänomenologie migrantischer Identitäten sollen die Passagen, die den Migrationsprozess und dessen Auswirkungen auf die Identität, Zugehörigkeit und soziale Interaktion thematisieren, ebenso untersucht werden wie Repräsentationen der Art und Weise, in der Migrant:innen ihre neue Realität wahrnehmen und sich ihr anpassen. Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Forschung sind narrative Strategien der Repräsentation von Migration: In der zeitgenössischen Migrationsliteratur aufgezeigt wird der Wandel hin zu einer Verbindung verstärkter positiver Besinnung auf die Ursprungskultur mit einer Offenheit für kulturelle Hybridität und transkulturellen Erfahrungen. Für dieses Vorhaben sollen zeitgenössische europäische und US-amerikanische Migrationsromane verglichen werden. Das Forschungsprojekt wird einen interdisziplinären Ansatz verfolgen, der philosophische, soziologische, ökologische, transnationale und feministische Perspektiven in die Untersuchung von Migrationserzählungen einbezieht. Dafür sollen Ergebnisse und Ansätze der aktuellen Forschung in den Bereichen Migrationsforschung, Postkolonialismus, Globalisierung, Identitätspolitik und Konfliktforschung herangezogen werden, da Migration, ob real oder fiktional, komplexe Überschneidungen von Rasse, ethnischer Zugehörigkeit, Gender und sozialer Klasse beinhaltet.
DFG-Verfahren
WBP Stelle