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Die Tauferzählungen der Apostelgeschichte

Antragsteller Professor Dr. Friedrich Avemarie (†)
Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5348295
 
Zwischen der in den Evangelien beschriebenen Jordantaufe des Johannes und dem christlichen Taufritual, wie es sich in den ältesten literarischen Zeugnissen des Neuen Testaments, den Paulusbriefen, darstellt, bestehen erhebliche Unterschiede, besonders in der theologischen Deutung des Rituals. Die Apostelgeschichte bewahrt Überlieferungen, die punktuell Einblick in die vor- und nebenpaulinischen Anfänge der christlichen Taufpraxis gewähren und so zur Rekonstruktion von deren Entwicklungsgeschichte beitragen können: Das eschatologische Bußritual des Johannes wird von Christen auf den wiederkommenden Messias Jesus bezogen, durch dessen sühnenden Tod man die von Johannes verheißene Sündenvergebung erwartet und in dessen Namen man die Taufe fortan vollzieht. Enthusiastische Erlebnisse, die als geistgewirkt gedeutet werden, führen dazu, daß man mit der Taufe den Empfang heiligen Geistes assoziiert. Zudem wird im Zuge der christlichen Missionspraxis die Taufe von einem Bekenntnis- und Bekehrungsakt zu einem Initiationsritual, durch das der Getaufte in die christliche Gemeinschaft aufgenommen wird. Insgesamt ist damit die Grundlage gegeben, auf der sich sowohl die (sehr kreative) Tauftheologie des Paulus als auch die (konservativere) des Verfassers der Apostelgeschichte entfalten können.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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