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Modellorientierte Asphasietherapie bei phonologischen Störungen
Antragsteller
Professor Dr. Walter Huber
Fachliche Zuordnung
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5355096
In dem beantragten Projekt soll ein computergestütztes Sprachtherapieprogramm für Patienten mit zentralen Sprachstörungen nach Hirnschädigung (Aphasie) entwickelt und in seiner Wirksamkeit experimentell erprobt werden. Die Therapie zielt speziell auf expressivphonologische Störungen ab, die bei Aphasie häufig auftreten. Die theoretische Grundlage ist das Sprachproduktionsmodell von Levelt und Mitarbeitern (1999). Störungen der phonologischen Encodierung können nach diesem Modell auf unterschiedlichen Ebenen des Produktionsprozesses entstehen und zwar beim Verarbeiten von Wortforrnen, von Lautstrukturen und von Artikulationsmustern. Es werden Patienten ausgewählt und behandelt, bei denen diese drei verschiedenen Formen der phonologischen Störung durch ein modellorientiertes Diagnoseverfahren nachgewiesen werden. Bislang werden bei der Behandlung von phonologischen Störungen die zugrundeliegenden Störungsmechanismen nicht ausreichend berücksichtigt. Es besteht die Erwartung, dass ein differenzielles, modellgeleitetes Vorgehen größere Wirksamkeit erzielt als traditionelle therapeutische Standardtechniken. In dem neuen Therapieverfahren wird der Einfluss verschiedener linguistischer Variablen (Lexikalität, Wortposition, Sonoranz) auf das phonologische Encodieren kontrolliert und systematisch variiert, um den spezifisch gestörten Prozessen ursächlich gerecht zu werden. Damit soll ein Beitrag zur Entwicklung modellgeleiteter Rehabilitationsverfahren für aphasische Patienten geleistet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Jürgen Cholewa