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"Doing health" - eine ethnographische Studie zu (Für-) Sorge Praktiken während der Schwangerschaft und dem ersten Lebensjahr eines Kindes ("Doing health")

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409800133
 
Gesundheitskompetenz (GK) ist eingebettet in sozioökonomische Strukturen. Ebenso wird sie durch situative und persönliche Determinanten beeinflusst. GK ist damit an der Schnittstelle von gesellschaftlichen Strukturen und handelndem Subjekt angesiedelt. "Doing Health" ist als ethnografische Studie konzipiert und untersucht GK aus Perspektive der "sozialen Gesundheit". Damit fokussiert "Doing Health" darauf, wie GK im Alltag junger Familien hergestellt wird. Der Fokus ist dabei vor allem auf frühkindliche Allergiepräventionspraktiken gelegt. Soziale Gesundheit betont, wie Gesundheitspraktiken im sozialen Leben auf lokaler, struktureller und biografischer Ebene durchgeführt und vor allem in und durch Sorgepraktiken hergestellt werden. Dabei werden junge Familien verstanden als Personen während der Schwangerschaft (und ihre Partner*innen) und Familien mit einem Kind bis zum ersten Geburtstag. "Doing Health" zielt darauf, (1) zu analysieren, wie verschiedene Wissensformen in den Sorgepraktiken junger Familien zusammenkommen und wie dabei ECAP verhandelt wird; (2) zu beschreiben, wie das Verständnis von "Gesundheit" und Gesundheitspraktiken eingebettet sind in das komplexe Zusammenspiel von sozialen, geographisch-historischen und systemischen Kräften und wie dabei Expertenwissen in und durch andere Wissensformen transformiert und in sozialen Praktiken verkörpert wird; (3) damit das Verständnis dafür zu vertiefen, wie medizinische Informationen, ECAP-Leitlinien und implizite, alltägliche Wissensformen in Sorgepraktiken junger Familien zusammenspielen. Um die Projektziele zu erreichen, führen wir teilnehmende Beobachtungen in drei Regionen durch. Diese umfassen eine superdiverse Region, eine urban-wohlhabende sowie eine ländlich-deprivierte. WP4-Doing Health untersucht ECAP als eine tief in alltägliche Handlung eingebettete Sorgepraxis, die sich in alltäglichen Routinen und Mustern abbildet. Eine solche Analyse gibt Aufschluss darüber, wie (oder wie nicht) und warum (oder warum nicht) Familien ECAP GK entwickeln und praktizieren. Das Projekt steht in engem Zusammenhang mit WP3-Gesundheitsprofessionelle, WP5-Nutzerbedürfnisse und WP6-Epidemiologie. Damit leistet WP4-Doing Health einen Beitrag dazu, wie wissenschaftliche Erkenntnisse in alltäglichen Gesundheitspraktiken umgesetzt werden oder nicht. "Doing Health" ergänzt die Erkenntnisse der HELICAP-Forschergruppe durch die detaillierte Analyse alltäglicher Praktiken und kann dadurch die Ergebnisse der anderen WPs aus Perspektive junger Familien erläutern. Damit kann "Doing Health" die sozialen Dimensionen von HL detailliert beschreiben und als Prozess verstehbar machen. Die Ergebnisse können benutzt werden, um Strategien zu erarbeitet, wie veränderliche wissenschaftliche Erkenntnisse in Alltagspraktiken integriert bzw. vermittelt werden können.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Großbritannien
Kooperationspartnerin Professorin Sarah Nettleton, Ph.D.
 
 

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