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Ursachen von Reihenfolgeeffekten in persuasiven Kommunikationen: Primacy und Recency Effekte als Resultate kommunikativer Regeln und kognitiver Prozesse

Antragsteller Dr. Eric Raymond Igou
Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5357748
 
Im Rahmen der Forschung zur Einstellungsänderung wurde bislang häufig untersucht, ob die Reihenfolge der Information (Argument A vor Argument B oder umgekehrt) einen Einfluß auf die Überzeugungskraft einer Botschaft hat (siehe z.B. Perloff, 1993). Die bisherige Forschung ist sowohl durch uneinheitliche Ergebnisse als auch durch eine überwältigende Dominanz von rein kognitven Erklärungen zu kennzeichnen (siehe z. B. Hogarth & Einhorn, 1992). Die Ergebnisse meiner Dissertation (Igou, 2001) lassen sich von der bisherigen Forschung abgrenzen. Durch die Beachtung kommunikativer Regeln (z.B. Grice, 1975) erwarten Rezipienten bei einseitigen Kommunikationen (bestehend aus Pro- oder Contra-Argumenten) die wichtigste Information am Anfang der Botschaft. Diese Erwartung führt über eine stärkere Gewichtung der anfänglichen Argumente zu Primacy Effekten. Bei zweiseitigen Kommunikationen (Pro- und Contra-Argumente) resultieren Recency Effekte aufgrund der Erwartung der wichtigsten Information am Ende der Botschaft. Mit den Kooperationspartnern an der New York University und der New School for Social Research sollen die folgenden Themen bearbeitet werden: - Spezifizierung des Zusammenwirkens von Kognition und Kommunikation auf theoretischer wie empirischer Ebene. Dabei soll z.B. untersucht werden, ob die postulierten kommunikativen Regeln Heuristiken (z.B. Chaiken, Liberman & Eagly, 1989) bzw. 'energy-saving devices' (Macrae, Milne & Bodenhausen, 1994) darstellen. - Der Einfluß der Charakteristika des Kommunikators auf das Ausmaß der kommunikativen Kooperation (Grice, 1975) und auf kommunikative Reihenfolgeeffekte. - Der Einfluß der Variation des Selbstbildes (independent versus interdependent) auf interindividuelle und interkulturelle Unterschiede im Auftreten von kommunikativen Reihenfolgeeffekten.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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