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Urteilsprozesse beim Erinnern: Einflüsse der Quellenrepräsentation auf Strategien des Informationsabrufs

Subject Area General, Cognitive and Mathematical Psychology
Term from 2001 to 2005
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5357887
 
Wenn Personen sich an vergangene Erfahrungen erinnern, müssen sie in der Regel feststellen, aus welchen Quellen abgerufene Informationen vermutlich stammen, beispielsweise aus einem wahrgenommenen Ereignis oder von einer anderen Person. Wiederholt ist postuliert worden, dass die Abrufsituation - beispielsweise situative Anforderungen oder das Format eines Gedächtnistests - die Art der Quellenzuordnungsprozesse und die Auswahl der verwendeten Hinweisreize beeinflussen kann (z.B. Hicks, Marsh & Ritschel, 2002; Johnson, Hashtroudi, & Lindsay, 1993; Johnson & Raye, 2000). Jedoch ist diese Annahme bislang nur exemplarisch und ohne eine vertiefte Analyse der Quellenattributionsstrategien untersucht worden (z.B. Marsh & Hicks, 1998).Vor diesem Hintergrund widmet sich das aktuelle Forschungsprojekt der Frage, welche Strategien und Kriterien der Quellenzuordnung Personen in verschiedenen Situationen heranziehen. Experiment 1 zeigte, dass Personen qualitative Hinweisreize (semantische Merkmale) gegenüber quantitativen Hinweisreizen (Spurstärke) als quellendiagnostische Kriterien bevorzugen. Vorliegende Studien zur Quellenzuordnung im Falschinformationsparadigma (Echterhoff, 2001) lieferten Hinweise darauf, dass Personen je nach Abrufsituation tendenziell verschiedene Merkmale beachten, um irrtümliche Zuordnungen nachträglicher verbaler Falschinformationen zu einem zuvor beobachteten Zielereignis (Zielquelle) zu vermeiden: (a) Merkmale, die auf die Zielquelle (Z) verweisen (Zielquellenfokus), oder (b) Merkmale, die auf die nachträgliche Informationsquelle (NI) verweisen und somit erinnerte Items verdächtig machen (Verdachtsfokus). Die Ergebnisse weiterer Experimente stützen im Wesentlichen die Unterscheidbarkeit dieser beiden Foki der Quellenzuordnung. Neben der grundlagenwissenschaftlichen Bedeutung hat das Projekt auch praktische Relevanz, u. a. für die Befragung von Augenzeugen oder therapeutische Erinnerungsarbeit.Die Projektleitung erfolgt zusammen mit:Dr. Gerald Echterhoff, Psychologisches Institut der Universität KölnTel.: 0221 4703543
DFG Programme Research Grants
 
 

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