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Opfergänge der Vernunft. Zur Darstellung metaphysischen Sinns in Texten der skandinavischen Literaturen vom Barock bis zur Postmoderne

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5358110
 
Die beiden zentralen Fragestellungen der Arbeit lauten: 1. Wie drückt sich angesichts der fortschreitenden "Entzauberung der Welt" die Spannung zwischen dem zunehmenden Bewusstsein der rationalen Unhaltbarkeit metaphysischer Sinnentwürfe und dem gleichzeitigen Bedürfnis nach metaphysischem Sinn literarisch aus? 2. Kann Literatur so etwas wie die "eigentlich metaphysische Tätigkeit des Menschen" (Nietzsche) sein? Nach einer einleitenden Begriffserklärung sowie einer kritischen Diskussion verschiedener zeitgenössischer Theorien zum Verhältnis von metaphysischen Sinnentwürfen und Literatur werden diese Fragen anhand von sechs paradigmatischen skandinavischen Texten vom 17. Jahrhundert bis zur unmittelbaren Gegenwart erörtert. Dabei werden die Texte zum einen modellhaft bestimmten Phasen des Theoriewandels zugeordnet, die von ersten "ad-hoc-Modifikationen" (Kuhn) über die bewusste Dekonstruktion metaphysischer Thesen bis hin zum Abschied "in Trauer" von metaphysischen Sinnentwürfen in der Gegenwart reichen, zum anderen werden anhand der Texte verschiedene Möglichkeiten von Literatur, selbst so etwas wie metaphysischen Sinn zu stiften, skeptisch: Literatur kann nicht ernsthaft eine metaphysische Funktion eo ipso zugeschrieben werden, auch nicht die einer "Ersatzreligion", wie häufig behauptet wurde.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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