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Biologie und soziale Befreiung. Zur Geschichte des proletarischen Biologismus und der proletarischen Rassenhygiene

Subject Area History of Science
Term from 2002 to 2003
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5359144
 
In diesem Manuskript wird das bislang weitgehend unbearbeitete Gebiet der Herausbildung und Formierung einer spezifisch proletarischen Rassenhygiene anhand der historischen Quellen und Werke der wichtigsten Repräsentanten untersucht. Die proletarische Rassenhygiene hat ihre Wurzeln in den dreißiger Jahren des 19. Jhs. im utopischen Sozialismus sowie im französischen, englischen und deutschen Arbeiterkommunismus. Nach dem Erscheinen von Darwins Hauptwerk 1859 wird die Darwinsche Theorie zu einem wesentlichen Bezugspunkt zur Fixierung des Bildes vom "neuen Menschen" in einer künftigen sozialistischen Gesellschaft. Nach der Einführung des Begriffs "Rassenhygiene" durch Alfred Ploetz 1895 wird auch im sozialistischen Schrifttum in den Debatten zur vermeintlichen Degenerationsgefahr der Arbeiterbevölkerung und anderer sozialer Probleme dieser Begriff übernommen. In der Folgezeit kommt es zu Übereinstimmungen der proletarischen Rassenhygiene mit der nach der Jahrhundertwende verstärkt einsetzenden eugenischen Bewegung. Die proletarische Rassenhygiene als spezifischer deutscher und österreichischer Bestandteil der Arbeiterliteratur läuft mit dem Ende der Weimarer Republik sowie dem Scheitern vergleichbarer Ansätze in der Sowjetunion aus.
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