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Natur zum Anschauen. Wissenspräsentation im Naturkundemuseum des deutschen Kaiserreichs, 1871-1914

Applicant Susanne Köstering
Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 2002 to 2003
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5359753
 
Die Studie ist als systematischer Querschnitt durch alle Naturkundemuseen des Kaiserreichs angelegt. Sie untersucht auf vier Ebenen den paradigmatischen Wandel naturkundlicher Schausammlungen um 19oo von der Taxonomie zur Biologie. 1. Museumsgebäude: Der Übergang vom Hallenbau zum Lichthofmodell nach 188o artikulierte die neue Ausrichtung des Museums auf ein klassenübergreifendes Publikum. 2. Wissenschaftliche Konzeptionen: Hinter dem konzeptionellen Bruch um 19oo stand ein schrittweiser Übergang von der Systematik über die Tiergeografie und Biologie zur Ökologie. 3. Visuelle Konzepte: Techniken und Normen der Tierpräparation ermöglichten 'lebensnahe' Darstellung. Visuelle Konzepte umfaßten didaktische und spektakuläre Arrangements. 4. Adressatenkreis: Die biologische Schausammlung kam als niedrigschwellige Präsentation mit gesellschaftlicher Relevanz den Erwartungen des wachsenden breiten Publikums entgegen. Ergebnis: Der Repräsentationsprozeß wurde von baupolitischen, epistemischen, ästhetischen und sozialen Faktoren geprägt und zudem von der Heimat- und Kunsterziehungsbewegung beeinflußt. Die biologische Wende war Ausdruck wissenschaftlichen und sozialkökologischen Wandels um 19oo.
DFG Programme Publication Grants
 
 

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