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Form als Kommunikation: Anordnungs- und Dialogstrategien in den Epigrammbüchern Martials

Antragstellerin Dr. Elena Merli
Fachliche Zuordnung Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5360265
 
Die von Martial am Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. verfaßten Epigrammbücher bilden ein außerordentliches Zeugnis der literarischen Kommunikation im Rom der Kaiserzeit. Erstes Ziel dieser Arbeit ist die Rekonstruktion des Spannungsgefüges, in dem sie stehen ­ zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit, zwischen den Erwartungen verschiedener Publikumsschichten (anonyme Leser, Gönner, der Kaiser), zwischen Bescheidenheit und stolzer Selbstdarstellung des Epigrammdichters. Die Mechanismen dieser Spannungensollen durch eine Analyse der Anordnungsstrategien in den Epigrammbüchern untersucht werden. Die traditionelle Forschung hat entweder immanent Strukturen des Textes betrachtet oder nach dessen historisch-sozialer Umwelt gefragt: diese Studie will zeigen, daß entscheidende Strukturmomente so bislang nicht erkannt werden konnten, da sie als kommunikative Struktur angelegt sind, und strebt eine Verbindung beider Aspekte an. Auf diese Weise wird eine präzisere Bestimmung der Funktion des publizierten Buches möglich.Darüber hinaus läßt sich eine intensive Beziehung zwischen Martial und seinen Lesern und das Selbstbild eines unruhigen und sich ständigentwickelnden Dichters rekonstruieren. Die Dichotomie zwischen "Biographismus" und Persona-Theorie soll durch eine intertextuellePerspektive überwunden werden: Dialogisierung, Selbstportait, Elemente einer "realistischen" Poetik weisen auf besondere Ähnlichkeiten mit der satirischen Gattung, die hier als privilegierte Folie dient.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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