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Im Umgang mit der Macht. Herrschaft und Selbstbehauptung in einm autoritären politischen System.

Antragstellerin Dr. Angela Borgwardt
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5360395
 
Im Fokus der machtanalytischen Studie stehen die Möglichkeiten der Selbstbehauptung in einem autoritären Herrschaftssystem. Diese Frage wird exemplarisch an Konflikten zwischen der Staatsmacht der DDR und kritischen, prominenten Autoren (Stefan Heym, Christa Wolf und Wolf Biermann) untersucht. In einem integrativen Forschungsansatz aus politik- und literaturwissenschaftlichen Verfahren werden neben literarischen Texten und offiziellen SED-Quellen auch unveröffentlichte Archivdokumente aus Kulturbürokratie und Verlagen der DDR analysiert. Zur Einordnung der Kritik politischer Akteure wurde ein mehrdimensionales Schema politischer Systemdistanz entwickelt, das durch systematische Begriffsbildung einen kategorialen Beitrag zur Oppositions- und Widerstandsforschung darstellt. Die Ergebnisse ermöglichen einen differenzierten Blick auf die Herrschaftswirklichkeit in der DDR: Deutlich werden die praktischen Grenzen des absoluten Machtanspruchs der Partei- und Staatsführung, aber auch die Handlungsfreiräume der kritischen, prominenten Autoren, die sich in einer ambivalenten Bindung zum Staat zwischen Anpassung und Verweigerung bewegten. Die Studie zeigt zudem die besonderen Potenziale der Literatur und macht typische Funktionsmechanismen von Diktaturen transparent. Aus der detaillierten Analyse einer konkreten historischen Konstellation wird ein Strukturmodell vielfältiger Selbstbehauptungsstrategien und Herrschaftstechniken herausgearbeitet, das auch zur Interpretation anderer autoritärer Systeme und ihrer Konflikte mit politischen Gegnern dienen kann.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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