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Entwicklung von tumorgerichteten replikations-kompetenten adenoviralen Vektoren zur Behandlung von hepatischen Kolonkarzinom-Metastasen
Antragsteller
Privatdozent Dr. Oliver Wildner
Fachliche Zuordnung
Virologie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5362476
Das Kolonkarzinom macht 10-12% aller Tumorerkrankungen aus und Lebermetastasen sind die häufigste Todesursache. Auf der Suche nach neuen, effektiveren Behandlungsmethoden, hat sich das Augenmerk kürzlich auf die Gentherapie gerichtet. Da das Hauptproblem der Tumorgentherapie mittels viraler Gentransfer-Vektoren die mangelhafte Transduktionseffizienz aufgrund der unzureichenden intratumoralen Ausbreitung der Vektoren ist, entwickelte der Antragsteller am NIH replikations-kompetente Gentransfer-Vektoren. Ziel des beantragten Projektes ist nun, diese initialen Vektoren dahingehend weiterzuentwickeln, dass sie sich selektiv in Kolonkarzinom vermehren und diese dabei lysieren. Hierzu soll ein System entwickelt werden, in dem die adenovirale Gene E1 und E4, die essentiell für die virale Replikation sind, unter die getrennte transkriptionelle Kontrolle zweier Promotoren gestellt werden, die vorwiegend in Kolonkarzinomen (CEA, Midkine, COX-2) oder in proliferierenden Zellen (E2F-1, Cyclin A2, Cyclin E, PCNA, hTERT, Ki-67) aktiv sind. Um die Spezifität der Promotoren nicht durch den starken, das adenovirale Enkapsidationssignal überlappenden, gewebeunspezifischen Enhancer nahe der 5'ITR zu beeinträchtigen, sollen die Expressionskassetten zwischen der 3'ITR und der E4-Region des Adenovirus eingesetzt werden. Da schon geringe Mengen des E1A-Genprodukts ausreichend für die adenovirale Replikation sind, erhofft der Antragsteller, das durch Kombination geeigneter Promotoren die Vektoren durch dieses zweischichtige System tatsächlich nur in den Zielzellen, der transkriptionellen Schnittmenge beider Promotoren, produktiv replizieren und somit lysieren. Die lytischen Eigenschaften der Vektoren sollen in vitro und in vivo untersucht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen