Detailseite
Projekt Druckansicht

Gründe für Portfolioheterogenität

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 536258979
 
Die hohe und steigende Vermögensungleichheit ist eines der Themen des 21. Jahrhunderts. Ein langfristiger Trend steigender Vermögenspreise und zuweilen turbulente Veränderungen auf den Finanzmärkten haben Vermögenspreise und Portfoliounterschiede ins Zentrum der Debatte über Vermögensungleichheit und -bildung gerückt. Da die Vermögen der privaten Haushalte im Verhältnis zu ihren Einkommen ein Rekordniveau erreicht hat, können Vermögenspreise heute innerhalb von nur wenigen Tagen oder Wochen die Vermögenverteilung in einem Maße verändern, das in der Vergangenheit noch die Sparanstrengungen mehrerer Generationen erfordert hätte. Dieses neue Umfeld erfordert es, dass die Forschung ein besseres Verständnis für die Gründe von unterschiedlichen Portfolioentscheidungen entwickelt. Dazu machen steigende Vermögen für die Altersvorsorge, Fördermaßnahmen für mehr Wohneigentum und die Beteiligung am Aktienmarkt Fragen zur Anlageentscheidung zukünftig noch dringlicher. Bestehende makroökonomische Modelle des Konsum- und Sparverhaltens, bei denen die Haushalte aus ihrem Einkommen in ein einzige Finanzanlage sparen, werden die Antworten auf die offenen Fragen nicht liefern können. Ich werde neue Antworten liefern und zu einem besseren Verständnis der Gründe für Portfolioheterogenität beitragen. Um neue Antworten zu geben, werde ich umfangreiche und neuartige Mikrodaten analysieren und neue Modelle von Portfolioentscheidungen mit reicher Heterogenität entwickeln. Meine Erweiterungen der theoretischen Modelle werden dabei von der empirischen Evidenz geleitet werden. In der empirischen Analyse werde ich außerdem neuartige Daten untersuchen, um die Fakten für ein besseres Verständnis der Gründe für Unterschiede bei Portfolioentscheidung zu liefen. In drei eigenständigen Teilen werde ich neue oder wenig untersuchte Gründe der Portfolioentscheidung untersuchen und quantifizieren. Teil 1untersucht, wie sich Heterogenität bei der Arbeitsplatzsicherheit auf die Portfolioentscheidung und die Teilnahme am Finanz- und Häusermarkt auswirkt. In diesem Teil werde ich Mikrodaten zu Erwerbsverläufen und zur Portfoliowahl untersuchen und einen Modellrahmen zur Interpretation dieser Ergebnisse entwickeln. In Teil 2 werde ich ausgehend von theoretischen Erkenntnissen zu langfristig festgelegten Konsumausgaben die Frage stellen, welchen empirischen Zusammenhang es zwischen solchen Verpflichtungen und der Portfoliozusammensetzung gibt. Ich werde dann ein quantitatives Modell entwickeln, um die Folgen von festgelegten Konsumausgaben auf Portfolioheterogenität zu untersuchen. Teil 3 verwendet neue Mikrodaten, um die Idee weiterzuverfolgen, dass das Vertrauen in den Finanzmarkt und seine Akteure eine wichtige Determinante bei der Anlageentscheidung ist. In jedem der drei Teile werde ich Schlussfolgerungen für die Ausgestaltung einer Wirtschaftspolitik, die darauf abzielt die finanzielle Teilhabe zu stärken und breit angelegte Vermögensbildung zu unterstützen, ziehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung