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Bedeutung der Regulation von Progesteron-metabolisierenden und Androgen-synthetisierenden Enzymen in der menschlichen Niere und ihre Relevanz in der Pathogenese der Flüssigkeitsretention und Hypertonie

Fachliche Zuordnung Gynäkologie und Geburtshilfe
Förderung Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5365139
 
Jede Körperzelle besitzt eine spezifische Enzymausstattung, die eine individuelle Regulation der Aktivierung/Inaktivierung von Steroid-Hormonen zuläßt. Die Substratspezifität des Mineralkortikoid-Rezeptor (MC-R) in der Niere ist nicht nur Rezeptor- sondern überwiegend Enzym-vermittelt. Die Bindung von Kortisol an den MC-R wird durch das Enzym 11b-Hydroxysteroid Dehydrogenase (11b-HSD) verhindert, da es Kortisol zu Kortison inaktiviert. In eigenen Arbeiten konnte ich nachweisen, dass auch Progesteron durch einen Enzym-vermittelten Metabolismus in der Niere an der MC-R-Bindung gehindert wird, so dass der MC-R durch diesen Aldosteron-Antagonisten weniger besetzt wird. Die Enzyme des Progesteron-Abbaus in der Niere können identifiziert werden. Diese Enzyme sind auch an Androgen-Synthese und -Abbau beteiligt (P450c17, 3b-HSD Typ 2, 5a-Reduktase Typ 1, Enzyme der Aldo-Keto-Reduktase Gruppe). Diese Beobachtung ist wichtig, da Androgene einen Einfluß auf das Renin-Angiotensin-System und die renale Gefäßregulation haben. Dies wird als möglicher pathophysiologischer Mechanismus für den höheren Blutdruck bei Männern im Vergleich zu Frauen angesehen. Im Rahmen des gestellten DFG-Antrages sollen die Progesteron-metabolisierenden und Androgen-synthetisierenden Enzyme in der menschlichen Nieren lokalisiert und ihre Regulation untersucht werden. Hierfür sollen menschliches Nierengewebe, primäre Zellkulturen und verschiedene Nierenzelllinien verwendet werden. Weiterhin soll der Einfluß von Progesteron- und Androgen-Metaboliten auf die renale 11b-HSD Typ 2 untersucht werden. Ergänzend werden in einem klinisch orientierten Teil der Studien Patientinnen mit Präeklampsie und Prämenstruellem Syndrom auf einen veränderten Progesteron-Metabolismus und Patienten mit essentieller Hypertonie auf einen veränderten Androgen-Metabolismus untersucht werden.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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