Geschichte der intellektuellen Frauen in Zentralamerika, ca. 1900-1950. Eine Neubewertung der hispanoamerikanischen Ideen- und Intellektuellengeschichte.

• Antragstellerin: Monica Albizurez, Ph.D.
• Fachliche Zuordnung: Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte) ; Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
• Förderung: Förderung seit 2023
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 536574507

Das Projekt untersucht die Geschichte intellektueller Frauen in Zentralamerika zwischen 1900 und 1950. Die zentrale These des Vorhabens lautet, dass zentralamerikanische intellektuelle Frauen im Untersuchungszeitraum ein neuartiges Denken über die hispanoamerikanische Moderne entwickelten. Sie leisteten mit ihrer Sicht auf die Globalisierung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen besonderen Beitrag zur Ideengeschichte, da sie Konzepte der säkularen Moderne verwoben mit populärem Wissen, religiösem Denken und der Verteidigung der natürlichen Ressourcen verwoben und somit in der Lage waren, eine vielschichtige, heterogene Moderne zu denken. Ihre persönliche Erfahrung als Frauen, die nicht aus einem der kolonialen oder nachunabhängigen Machtzentren Lateinamerikas stammten, ließ sie zu Verfechterinnen einer Demokratisierung der Kultur werden. Obwohl sie auf der Höhe des universellen intellektuellen Denkens der Zeit standen, führte ihre Herkunft aus der globalen Peripherie dazu, dass sie in den hispanoamerikanischen Intellektuellennetzwerken kaum Gehör fanden. Das Forschungsvorhaben soll unsere Kenntnis über die Ideengeschichte und über die Geschichte der Intellektuellen in Hispanoamerika verändern, da es die Fokussierung auf männliche Intellektuelle in den großen urbanen Zentren hinterfragt. Zentralamerika wird als Ort eines ertragreichen intellektuellen Lebens sichtbar und Frauen erhalten den ihnen gebührenden Platz in der hispanoamerikanischen Ideengeschichte.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen