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Dysarthrophonie: Untersuchungen zur Pathophysiologie. Bedeutung pyramidal-motorischer Funktionsstörungen in der Pathophysiologie von Dysarthrophonien

Subject Area Neurosciences
Term from 1997 to 2001
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5365923
 
(Wortlaut des Antrags)Bislang liegen keine gesicherten Kenntnisse vor, wie sich Funktionsstörungen einzelner Bahnen auf den physiologischen Sprechablauf auswirken und welcher Stellenwert ihnen in der Pathogenese der Dysarthrophonien zukommt. In dem von der DFG geförderten Projekt wurden bei bislang 106 prospektiv erfaßten Patienten mit einer Dysarthrophonie aufgrund eines akuten, kernspintomographisch gesicherten singulären Infarktes durch funktionelle Testung (Transkranielle Magnetstimulation zur orofazialen Muskulatur, Zunge und Atemmuskulatur, somatosensorisch evozierte Potentiale, akustisch evozierte Potentiale und Audiogramm, Lippen- und Zungenmotilität, HMPAO-SPECT, funktionelles MRT) relevanter Projektionen deren Beteiligung und das Ausmaß ihrer Beeinträchtigung untersucht. Die Befunde der topographischen und funktionellen Untersuchungsbefunde wurden bei 64 Patienten mit den Ergebnissen einer differenzierten auditiven Analyse des Sprechbefundes korreliert. Die bisherige Analyse der Daten zeigt, daß einer gestörten zentral-motorischen Ansteuerung der Artikulationsorgane und hier v.a. der Zungenmuskulatur eine wesentliche Bedeutung in der Pathophysiologie der Dysarthrophonie bei extrazerebellären Ischämien zukommt. Anderen Bahnen (sensible, akustische und zerebelläre Afferenzen) scheint hingegen keine bzw. eine nur untergeordnete Bedeutung zuzukommen. Korrelierend zu diesen Befunden konnten wir nachweisen, daß alle extrazerebellären Infarkte entlang des Verlaufs der kortiko-bulbären Anteile der Pyramidenbahn vom kaudalen primären Motorkortex bis zum kaudalen Brückenfuß lokalisiert waren. Zerebelläre Ischämien mit einer Dysarthrophonie waren hingegen in einem Areal (rostrale, paravermale Region der SCA) lokalisiert, in dem entsprechend der funktionellen MRT-Befunde die orofaziale und linguale Muskulatur repräsentiert sind.
DFG Programme Research Grants
 
 

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