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Neuronale Kontrolle von Silbenwiederholungen im Vogelgesang

Antragstellerin Dr. Lena Veit
Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 536953998
 
Komplexe Verhaltensabläufe entstehen oft durch Zusammenfügen elementarer Gesten in geordnete Sequenzen, wie z.B. beim Sprechen, Schreiben oder Tanzen. Die flexible Kontrolle solcher Verhaltenssequenzen ist essenziell für Kognition und Bewegungssteuerung. Singvögel sind ein wichtiges Modell der systemischen Neurowissenschaft und produzieren Gesang, der aus geordneten Abfolgen einzelner Silben besteht. Die neuronalen Netzwerke zur Gesangskontrolle sind schon sehr gut untersucht, es ist allerdings kaum etwas darüber bekannt, wie die Verkettung einzelner Silben zu variablen Sequenzen geregelt ist. Ich schlage vor, ein spezifisches Beispiel variabler Sequenzierung zu untersuchen: Wiederholungsphrasen, in denen derselbe Silbentyp variabel oft wiederholt wird, bevor zur nächstem Silbentyp übergegangen wird. Mein methodischer Ansatz umfasst quantitative Verhaltensanalyse, Verhaltensexperimente, neurophysiologische Ableitungen und Mikrostimulation, um die neuronalen Mechanismen zu verstehen, die Silbenwiederholungen bei Japanischen Mövchen (einer Finken-Art, Lonchura striata domestica) erzeugen. Mein Ziel ist es zu entschlüsseln, wie Feedback des eigenen Gesangs, prämotorische Aktivität, Lernen und interhemisphärische Koordination die Silbenwiederholung im Vogelgesang beeinflussen, um dadurch allgemeine Prinzipien für die neuronale Kontrolle komplexer Verhaltenssequenzen aufzudecken. Dies soll Einblick in die Frage geben, wie einzelne motorische Gesten zu Sequenzen zusammengefügt werden und wie das Gehirn dabei zwischen verschiedenen Handlungsmöglichkeiten wählt.
DFG-Verfahren Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
 
 

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