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Wege zur Neuen Musik. Über einige Grundlagen der Musikgeschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Ballstaedt
Fachliche Zuordnung
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5369558
Kein anderes Jahrhundert hat sich mehr musikhistorisch selbstbespiegelt wie das 20. Jahrhundert. Die Arbeit nutzt diese Selbstreflexion als Quellenschicht. In Teil I geht es um die Begrifflichkeiten, mit denen die Musik dieses Jahrhunderts angesprochen wird, deren Vorgeschichte, sprachlichen Verwendungsweisen und begrifflichen Zusammenhang. In Teil II wird vor allem die historiographische Praxis in den Blick genommen, indem drei markante Aspekte jeglicher Musikgeschichtsschreibung, thematisiert werden: die Signaturen des Neuen, die Frage, wie man die Geschichte des 20. Jahrhunderts beginnen lässt, und schließlich, welche Modelle man ihrem Verlauf unterlegt. Ein wesentliches Fazit beider Teile ist, dass einerseits terminologische Schärfung und Abgrenzung zu einer historischen Selektion führt, die wesentliche Phänomene und Momente unterschlägt; dass andererseits die Idee einer sukzessiven linearen Entfaltung der Musik im 20. Jahrhundert höchst fraglich ist. So wird in Teil III in der Gegenüberstellung zweier Komponisten (Charles Ives und Anton Webern) der Versuch unternommen, einen imaginären Anfang des 20. Jahrhunderts in der Musik zu konstruieren. Neue Musik als plurale Kategorie ist abschließend die Konsequenz aus den Fallstricken der terminologischen und historiographischen "Reinigungsbemühungen".
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
