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Projekt
Spektakel, Schaulust, Subalternität – Diskursive Verhandlungen von Identität und Alterität im Kontext populärer Wissensmedien (1850–1950)
Antragstellerin
Professorin Dr. Kirsten von Hagen
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 463005852
Das Projekt untersucht unter Einsatz literatur-, kultur- und medienwissenschaftlicher Verfahren die besondere Rolle von ,Zigeuner‘-Figuren und -Inszenierungen als Grenz- und Verhandlungsfiguren der europäischen Moderne in populären Wissensmedien zwischen 1850–1950 in Frankreich. Besondere Berücksichtigung finden Abenteuerromane, Reiseliteratur und Presseberichte ebenso wie publikumswirksame Aufführungs- und Ausstellungsmedien, die – wie Oper, populäres Theater oder Weltausstellungen – aufmerksamkeitserregend das fremde Andere inszenieren. In den Blick genommen werden außerdem frühe Selbstpräsentationen von Rom*nja aus Frankreich in ihrem Verhältnis zu den untersuchten Fremdpräsentationen spektakulärer Wissensvermittlung und populärer Unterhaltung. Es wird der Hypothese nachgegangen, dass publikumswirksame ,Zigeuner‘-Repräsentationen einerseits ein Exklusionspotenzial, d.h. eine besonders prekäre Form der verminderten Zugehörigkeit durch spezifische Prozesse der Repräsentation, bergen, in deren Folge die Subalternität der als ,Zigeuner‘ bezeichneten Personen und Personengruppen festgeschrieben wird. Dass sich andererseits in den spektakulären Repräsentationen von Carmen über Esmeralda zu Sangarre und Moréna unterschiedliche Medien und Semantiken solcherart überlagern, dass neben einer Festschreibung des fremden Anderen auch subvertierende Gegenbewegungen entstehen können, die später häufig in ein ,Re-Writing' durch die von außen Beschriebenen münden. In diesem Kontext wird die Ästhetik des Spektakulären auf ihre Funktion für die Diskursivierung von Identität und Alterität, von Inklusion und Exklusion und von Subalternität und Selbstermächtigung hin untersucht.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
