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Rasterelektronenmikroskop
Fachliche Zuordnung
Kunst-, Musik-, Theater- und Medienwissenschaften
Förderung
Förderung in 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 537010971
Materialanalysen sind seit vielen Jahren zu einem festen Bestandteil der kunstwissenschaftlichen Erforschung sowie der Konservierung und Restaurierung von Kunst und Kulturgut geworden. Dabei stehen Fragen zu Schadensphänomenen und -ursachen gleichberechtigt neben solchen zum Aufbau der Objekte, deren Herkunft, Originalität oder zeitlichen Eingrenzung der Entstehung. Zur Forschung auf dem Gebiet der Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaften hat seit vielen Jahrzehnten international maßgeblich das an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste angesiedelte Fachlabor für Archäometrie und Konservierungswissenschaften beigetragen. Das Labor ist zentral zwischen den fünf Restaurierungsstudiengängen der Akademie (kurz: Gemälde, Wandmalerei, Archäologische und ethnologische Objekte, Kunst auf Papier und Archivgut sowie Neue Medien) aufgestellt, was die enorme Bandbreite der Forschungseinrichtung vorgibt. Darüber hinaus gibt es zahllose Forschungskooperationen mit den Museen und Universitäten in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz. In Südwestdeutschland ist es das einzige Labor dieser Fachausrichtung und somit auch Dienstleister der musealen Forschung. Zentrales Forschungsinstrument des Labors ist ein Rasterelektronenmikroskop mit energiedispersiver Röntgenmikroanalyse, welches 2005 aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der DFG beschafft wurde. Das Gerät zeichnet sich durch eine außergewöhnlich große Probenkammer aus, wodurch es möglich ist, mittelgroße Artefakte im Niedervakuum zerstörungsfrei zu untersuchen. Dieses seit Januar 2023 defekte und nur mit sehr erheblichen Kosten zu reparierende Gerät soll im Rahmen des vorliegenden Antrags durch ein zeitgemäßes Instrumentarium mit entsprechender Geräteklasse ersetzt werden, durch welches der Forschungsbetrieb für die nächsten ca. zwei Dekaden gewährleistet wäre. Die Neubeschaffung eines Rasterelektronenmikroskops ist nicht nur Voraussetzung für eine Fortführung der vielfältigen Aufgaben des Labors für Archäometrie und Konservierungswissenschaften in Forschung und Lehre, sondern auch für die erfolgreiche Umsetzung von institutionell geförderten Forschungsprojekten. Unter anderem sind dies die Untersuchung der Farbfassung der frühesten erhaltenen bemalten Holzobjekte nördlich der Alpen („Die Fallward-Gräber im Spiegel ihrer organischen Objekte“ DFG GZ: KR 3118/4-2), die Untersuchung des Schadpotentials von Konservierungsmaterialien (Das Oddytorium - Test von Restaurierungsmaterialien, DBU Az. 35831/01), die Erforschung von Anti-Graffiti-Schutz (Anti-Graffiti-Schutz von Beschichteten und unbeschichteten Metalloberflächen im Außenbereich, DBU Az. 38185/01). Darüber hinaus können neue Forschungsvorhaben nur mit einem verlässlich funktionierenden REM beantragt und umgesetzt werden.
DFG-Verfahren
Forschungsgroßgeräte
Großgeräte
Rasterelektronenmikroskop
Gerätegruppe
5120 Rasterelektronenmikroskope (REM)
Antragstellende Institution
Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart