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Textlücken als Ansatz einer Typologie zeitgenössischer romanischer Theaterstücke
Antragstellerin
Professorin Dr. Susanne Hartwig
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 2002 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5370248
Ziel des Forschungsvorhabens ist, anhand von "Textlücken" eine Typologie des Gegenwartstheaters zu erstellen, welche nicht die sog. "aristotelischen" Dramenkategorien zum Ausgangspunkt nimmt. Textlücken sind dabei nicht einfach fehlende Elemente eines Textes - diese sind eränzbar und lassen die Bildung eines kohärenten (Sinn-)Systems aus den Textdaten zu -, sondern Auslassungen, die die Errichtung, d.h. Konstruktion und Organisation eines Textsystems durch Erzeugung von Paradoxien (kein System ist möglich) oder Kontingenz (zu viele Systeme sind möglich) verhindern. Sowohl literarischer Dramentext als auch Bühnentext werden bei der Typologie als Systeme angesehen, die ihre je eigenen Möglichkeiten haben, "Lücken" zu erzeugen. Ausgangspunkt ist die Systemtheorie Niklas Luhmanns, insbesondere deren Konzept des Beobachtens, des Unterscheidens, sowie der Sach-, Zeit- und Sozialdimension von Systemen. Zur Modellierung eines neuen Typus des Gegnwartstheaters soll außerdem das aus der Chaostheorie stammende Konzept des Attraktors nutzbar gemacht werden. Detaillierte Analysen sollen Texten der spanischen Autoren Rodrigo Garicía, Angélica Liddell, Paco Zarzozo, Mariano Anós u.a. gelten.
DFG-Verfahren
Emmy Noether-Nachwuchsgruppen