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Ratlosigkeit und Rat in der Schriftkultur der Moderne

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5370980
 
Ziel des Forschungsvorhabens ist die mediengeschichtliche Rekonstruktion eines Topos der Selbstthematisierung der Moderne im Zeitraum 1880 - 1930: "Ratlosigkeit". Kulturdiagnostische Befunde einer Orientierungskrise im akademischen Diskurs, Bemühungen um existentielle und lebenspraktische Orientierung in der lebensphilosophischen Publizistik und in der pragmatischen Ratgeber- und Manierenliteratur bilden einen Problem-Kontext der modernen Literatur, die im Zuge ihrer Ausdifferenzierung und Autonomisierung Zweckbindungen abgestreift hat. Durch Analysen der textuellen Formen und rhetorischen Strategien des Ratgebers in diskursiven, pragmatischen und literarischen Texten sollen Kontexte, Entstehungsbedingungen, Einsätze und Wirkungsmöglichkeiten von Literatur in der entwickelten Schriftkultur der Moderne erschlossen werden. Autoren wie Walter Serner, Bertolt Brecht und Ror Wolf, die an praxisbezogene und didaktische Gebrauchsformen anknüpfen und den Gestus des Ratgebers revitalisieren, stehen in einem reflexiv gebrochenen Bezug zu Traditionen der Moralistik, der Klugheitsheitslehren, der Erbauungs- und Verhaltensliteratur, zum Topos der Ratlosigkeit und zum dominanten Verständnis literarischer Modernität.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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