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Charakterisierung und pharmakologische Hemmung eines erwachsenen Antikörper-Transfer-Mausmodells von Pemphigus vulgaris (PV)

Antragstellerin Dr. Shirin Emtenani
Fachliche Zuordnung Dermatologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 537212504
 
Pemphigus vulgaris (PV) ist eine schwere Autoimmunerkrankung mit Blasenbildung, bei der Autoantikörper gegen die desmosomalen Adhäsionsmoleküle Desmoglein (Dsg) 1 und 3 letztlich zur Bildung von intraepithelialen Blasen und Erosionen der Haut und/oder Schleimhäute führen. Trotz der jüngsten Fortschritte in der PV-Behandlung besteht nach wie vor ein hoher medizinischer Bedarf an wirksameren, sichereren und spezifischeren Therapien. Unsere vorläufigen Daten zeigen, dass AK47 Anti-Dsg3 IgG1 mAb die Endozytose von Dsg3 und den Verlust des Zellzusammenhalts in kultivierten Keratinozyten auslöst. Wiederholte s.c. Injektionen von AK47 in erwachsene C57BL/6-Mäuse führten zu oralen und pharyngealen Erosionen und Haarausfall mit suprabasaler Spaltung. Die gleichzeitige i.p.-Injektion von IVIg reduzierte die Schleimhautläsionen und den Haarausfall im Vergleich zu den mit dem Vehikel behandelten Mäusen deutlich. Darüber hinaus wiesen IVIg-behandelte Mäuse signifikant niedrigere Konzentrationen von zirkulierenden und gewebegebundenen Autoantikörpern auf. Ebenso wurde der Schweregrad der Erkrankung durch IVIg signifikant verringert, wenn es Mäusen verabreicht wurde, bei denen sich bereits nach der AK47-Injektion klinische Läsionen entwickelt hatten. Insgesamt haben wir ein PV-Mausmodell entwickelt, das die wichtigsten Merkmale der menschlichen Krankheit reproduziert. Wir werden dieses Modell einsetzen, um die der Blasenbildung zugrunde liegenden Pathomechanismen aufzuklären und neuartige therapeutische Interventionen, z. B. Inhibitoren von Signalwegen, zu untersuchen. Zu diesem Zweck werden wir uns auf die folgenden Ziele konzentrieren: Ziel 1: Identifizierung neuer therapeutischer Ziele für PV. Die AK47-Stimulation führt zur Hochregulierung verschiedener Kinasen in kultivierten Keratinozyten. Daher werden wir PV-Mäusen selektive Kinaseinhibitoren verabreichen und ihre hemmende Wirkung auf die IgG-induzierte Blasenbildung in prophylaktischen und quasi-therapeutischen Situationen untersuchen. Ziel 2: Omics-basierte zelluläre und molekulare Charakterisierung von PV-Mäusen. Wir werden einen mehrgleisigen Ansatz anwenden, einschließlich Transkriptomik, Kinomik und Proteomik, um die zelluläre Zusammensetzung und die molekularen Pfade im PV-Modell vor und nach der Verabreichung selektiver Kinase-Inhibitoren zu untersuchen. Ziel 3: Entschlüsselung der zellulären und molekularen Grundlagen der Krankheit bei PV-Patienten. Wir werden scRNA-seq einsetzen, um eine umfassende Visualisierung der immunologischen Merkmale in perilesionalen Biopsien von PV-Patienten zu erhalten. Darüber hinaus werden wir artenübergreifende vergleichende Omics-Ansätze nutzen, um therapeutische Ziele zu validieren und neue Krankheits-Biomarker zu entdecken. Durch die Identifizierung phänotypisch relevanter Zelluntergruppen und molekularer/metabolischer Netzwerke werden wir in der Lage sein, krankheitsspezifische Signalwege bei Menschen und Mäusen zu bestimmen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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