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Die Rezeption Jeremy Benthams in der deutschen Rechtswissenschaft

Antragsteller Steffen Luik
Fachliche Zuordnung Grundlagen des Rechts und der Rechtswissenschaft
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5376186
 
Die Arbeit unternimmt es, umfassend die Rezeption Jeremy Benthams, des (Mit-)Begründers des Utilitarismus, in der deutschen Rechtswissenschaft zu untersuchen. Der Einfluß Benthams ist auf die verschiedensten Gebieten festzustellen: Entstehung einer 'Zweck-' und 'Interessen'-Jurispundenz; Anpassung der Gesetzgebung, insbesondere Wuchergesetze an veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen; Einführung von parlamentarischen Zwei-Kammersystemen mit Geschäftsordnungen; Öffentlichkeitsgrundsatz, Freie Beweiswürdigung und Anerkennung des Indizienbeweises im Prozeßrecht; Entstehung einer Theorie der Gesetzgebung; Reform des Gefängniswesens. Die Arbeit beschränkt sich nicht darauf, die - bisher unbekannten - sehr zahlreichen Spuren für Einflüsse Benthams lediglich zu sammeln, sondern sie sowohl in die deutsche Rechtsgeschichte als auch in die Geistes- und Sozialgeschichte (Rechts- und Staatsphilosophie Kants und Hegels, Industrielle Revolution und Entstehung einer Massengesellschaft) des 19. Jahrhunderts einzuordnen. Dabei werden eine Reihe von vergessenen Werken und Autoren (etwa Friedrich Eduard Beneke) neu- oder wiederentdeckt, verschiedene Rechtsinstitute, insbesondere die Geschichte des 'Interessen'-Begriffs im Recht in ein neues Licht gestellt und das geistige Profil der deutschen Rechtswissenschaft des 19. Jahrhunderts und ihre Veränderungen deutlich gemacht.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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