Auswirkungen einer 12-wöchigen Sportintervention bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung

• Antragstellerin: Professorin Dr. Alexandra Philipsen
• Fachliche Zuordnung: Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
• Förderung: Förderung seit 2024
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 537706581

Mit einer weltweiten Prävalenz von 5% im Kindes- und 2,5% im Erwachsenenalter ist ADHS eine häufige Entwicklungsstörung mit den Hauptsymptomen Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität. Insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene stellen aufgrund geringer Therapieadhärenz und hohen Risiken für weitere psychische und somatische Erkrankungen eine vulnerable Patientengruppe dar. Aktuelle Leitlinien empfehlen eine multimodale Therapie basierend auf Psychoedukation (PE). Stimulanzien stellen die Medikation erster Wahl dar. Angesichts der Non-Responderrate von 20-50% und unerwünschten Wirkungen besteht die Notwendigkeit ergänzender Behandlungsansätze. Studien im Kindesalter und eigene Daten konnten positive Einflüsse von Sport auf ADHS Symptome zeigen. Es fehlen jedoch randomisierte, kontrollierte, klinische Studien bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Um den Effekt von körperlicher Aktivität weiter zu untersuchen, wird die durch Leitlinien empfohlene PE um eine angeleitete und individuell angepasste Sportintervention (Indoor Cycling) ergänzt und mit einer aktiven Kontrollgruppe (PE + Beratung) verglichen. Die Studie ist als Längsschnittstudie mit vier Messzeitpunkten einschließlich einer Nachuntersuchung nach 3 Monaten geplant und konzentriert sich auf die sensible Übergangsphase vom Jugend- zum Erwachsenenalter (16-24 Jahre). Diese explorative Studie mit geringer Fallzahl zielt darauf ab, eine größere multizentrische Studie vorzubereiten, um auf lange Sicht den multimodalen Behandlungsansatz bei ADHS methodisch zu ergänzen und eine individuellere Therapie zu ermöglichen.

• DFG-Verfahren: Klinische Studien
• Mitverantwortliche: Professorin Dr. Kerstin Konrad; Dr. Aylin Mehren