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Hebammen und ihre Lehrer. Wendepunkte in Ausbildung und Amt Lübecker Hebammen (1730-1850)
Antragstellerin
Dr. Christine Loytved
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5377996
In der vorliegenden Arbeit werden die einzelnen Schritte der Einflussnahme wundärztlicher und ärztlicher, selbsternannter und staatlich anerkannter Hebammenlehrer am Beispiel der Hansestadt Lübeck untersucht. Lübeck eignet sich für die spezifische Fragestellung besonders, da alle Änderungen im medizinischen Bereich in vielen kleinen Etappen vonstatten gingen. Ich habe vornehmlich mit dem großen und bislang noch unbearbeiteten Aktenbestand des Archivs der Hansestadt Lübeck gearbeitet. Die drei beteiligten Gruppen Obrigkeit - Hebammen - Mediziner, die sich um die Belange der Hebammenausbildung kümmerten, wurden auf ihre einzelnen Interessenslagen und ihre Möglichkeiten zur Einflußnahme hin untersucht. So konnten die jeweiligen Ausbildungsformen folgendermaßen charakterisiert werden: Von einem - zunächst als Zusatzangebot zur traditionellen Hebammenlehre gedachten - theoretischen Unterricht verlief die Entwicklung über eine obrigkeitliche Verpflichtung für Hebammen, an diesem Unterricht teilzunehmen, zu einer Einführung der theoretischen wie praktischen Ausbildung durch einen geburtshilflich geschulten Arzt. Genau ab diesem Zeitpunkt (mit der Übernahme des praktischen Unterrichtsteils) kann von einem Ende der bisherigen Wege der Wissenweitergabe zwischen Hebammen gesprochen werden. Die politischen, gesellschaftlichen, berufsständischen und individuellen Umstände, die zu diesem Punkt führten, werden in der Arbeit genau dargestellt und als Kriterien für weitere, allgemeinere Forschung zu diesem Thema diskutiert. So konnte erstmals die "Hebammenschule" in ihren unterschiedlichen Ausformungen vorgestellt und die ersten Unterrichtsformen von Medizinern für Hebammen systematisch auf ihre Bedeutung für den Berufsstand der Hebammen geprüft werden.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen