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Ursachen und Konsequenzen genetischer Verarmung bei mitteleuropäischen Ameisen: Untersuchungen an zwei natürlichen `tramp`-Arten

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5378958
 
Die Staaten sozialer Insekten sind meist nach außen abgeschlossene Einheiten, in die fremde Individuen nur in Ausnahmefällen eindringen können. Im Gegensatz dazu kommt es bei den in Mitteleuropa weit verbreiteten Ameisenarten Leptothorax nylanderi und L. crassispinus erstaunlich häufig zur Verschmelzung von Kolonien und zur Übernahme etablierter Nester durch Jungköniginnen. Wir nehmen an, dass sich dies aus der beobachteten geringen genetischen Variabilität beider Arten erklärt, die wiederum durch Gründereffekte bei der nacheiszeitlichen Wiederbesiedlung Mitteleuropas verursacht sein könnte. Wir beabsichtigen daher, die genetische Variabilität, die Variabilität des Koloniengeruchs und die Häufigkeit von Kolonienübernahmen und -fusionen in Populationen beider Arten in Mitteleuropa und potenziellen eiszeitlichen Refugien in Mittel-, Süd- und Südosteuropa zu bestimmen. Parallel dazu sollen entsprechende Untersuchungen an palaearktischen und nearktischen Leptothorax-Arten, von denen wir auf Grund geographischer Besonderheiten bzw. anderer ökologischer Ansprüche eine andere Besiedlungsgeschichte erwarten. Unsere Untersuchungen verknüpfen biogeographische und soziobiologische Fragestellungen, die bislang nur im Zusammenhang mit vom Menschen verschleppten "tramp species" untersucht werden. (p)
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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