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Funktion und subjektive Arbeitserfahrung von Laien in bürokratischen Verfahren. Eine Untersuchung zur Bedeutung von Fairneß am Beispiel der Mitwirkung von Schöffen an Gerichtsentscheidungen

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 1997 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5381523
 
Schöffen (Laienrichter, die unter dem Vorsitz eines Berufsrichters arbeiten) sind eine Institution, die der demokratischen Kontrolle der Strafrechtsprechung dient. Die Habilschrift stützt sich auf Befragungen der Schöffen an den Amtsgerichten Bochum und Frankfurt am Main. Sie knüpft an Theorien der retributiven Gerechtigkeit und Verfahrensgerechtigkeit an und versucht zu klären, ob die Schöffen schon mit einer fairen Behandlung ihrer Person in der Arbeitsbeziehung mit den Berufsrichtern zufrieden sind, oder ob sie doch zu gerechten Urteilen beitragen und die Angeklagten fair behandelt sehen wollen. Sie zeigt, daß es den Schöffen recht wohl auf Gerechtigkeit und Fairneß ankommt. Damit untermauert sie die oft eher theoretisch begründete politische Forderung nach Partizipation von Bürgern an staatlichen Entscheidungen. Das Besondere dieser Studie ist hier, daß aufgewiesen werden kann, wie Bürger nicht im Eigeninteresse sondern im Interesse Dritter (bzw. im allgemeinen Interesse) tätig sein können. Insbesondere von der persönlichen Fairneß des vorsitzenden Berufsrichters schließen Schöffen auf die Fairneß des Justizsystems. Die Studie kann nachweisen, welche sozialen Kriterien für `Fairneß' gelten. Wo Berufsrichter sie verletzen, oder auch als `ungerecht' angesehene Strafen befürworten, lösen sie Gegenwehr der Schöffen aus.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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