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Die Sophistik - Eine Bedrohung für die Religion und Politik der Polis?

Fachliche Zuordnung Alte Geschichte
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5384185
 
Der gegen die Sophisten gerichtete Vorwurf, sie zerstörten Mythos, Tradition und Moral sowie jegliche Grundlagen der sozio-politischen Gesellschaft, wird nicht als eine Konsequenz sophistischen Wirkens vorausgesetzt, sondern einer kritischen historischen Analyse unterzogen. Im Zentrum der Untersuchung stehen daher die weitgehend fragmentarischen Textzeugnisse und Testimonien der wichtigsten Vertreter der sophistischen Bewegung, um einer allzu einseitigen, auf Platon gestützten Beurteilung zu entgehen. Die insgesamt durchaus unterschiedlichen Theorien und Lehren der Sophisten fanden ihr gemeinsames Zentrum in humanen und gesellschaftlichen Fragen der Zeit. Gegen ein Honorar boten die Sophisten einen auf neuen Methoden beruhenden Unterricht an. Sie reagierten auf ein intellektuelles Bedürfnis der Menschen, sich in der "modernen" Polis mit ihren neuen Anforderungen besser zurechtfinden zu können. Die Ereignisse des Peloponnesischen Krieges ließen Zweifel aufkommen an der Gültigkeit der herrschenden politischen Machtstrukturen oder der traditionellen Denkmodelle. Verfassungsdebatten, die Frage nach der Verbindlichkeit des Mythos und der Beziehung zwischen Göttern und Menschen beschäftigten nachweislich die Bürger Athens. In den Theorien und Lehren der Sophisten fand das wachsende Krisenbewusstsein seinen Ausdruck.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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