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Motorische Komponenten der Annähern- und Meidenmotivation

Subject Area General, Cognitive and Mathematical Psychology
Term from 2002 to 2009
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5386435
 
In der Emotions- und Motivationspsychologie geht man davon aus, daß sich zwei basale Motivationssysteme voneinander unterscheiden lassen. Eines ist darauf ausgerichtet, daß der Organismus sich positiven und belohnungsverheißenden Objekten oder Situationen nähert (Annähern). Das andere ist darauf ausgerichet, daß er sich aus bestrafenden Situationen oder von potentiell schädigenden Objekten zurückzieht (Meiden). Man hat herausgefunden, daß negative Reize zu schnelleren Meidenreaktionen führen als positive Reize. Positive Reize hingegen führen zu schnelleren Annähernreaktionen als negative Reize. Aus den Befunden wurde geschlossen, daß die Reize, vermittelt über die Motivationssysteme, die entsprechende motorische Reaktion aktivieren. Diese Aussage läßt sich aber aus der Reaktionszeit allein nicht ableiten, da hier auch andere Informationsverarbeitungsprozesse, wie z.B. die Dauer der Reizverarbeitung, eine Rolle spielen. Um zu entscheiden, ob und in welcher Weise durch bestimmte Reize vermittelt über die Motivationssysteme die Motorik selbst beeinflußt wird, berücksichtigen wir deshalb zusätzlich zur Reaktionszeit auch die Reaktionskraft als abhängige Variable. Aus der kognitiven Psychologie ist bekannt, dass sich diese Variable, als zusätzlicher Indikator dafür eignet, zu entscheiden, ob durch eingehende Reize motorische Prozesse beeinflußt werden. In dem geplanten Projekt sollen Bewegungen analysiert werden, die von neutralen, positiven und negativen Reizen weg bzw. zu solchen Reizen hin gemacht werden. Besondere Aufmerksamkeit soll auch interindividuellen Unterschieden in der Voraktivierung des Annähern- und des Meidensystems gewidmet werden. Wir gehen davon aus, dass das Annähern- bzw. das Meidensystem dispositionell voraktiviert sein können, und falls sich diese Voraktivierung auf die motorische Prozesse auswirkt, wäre auch ein Einfluß auf die Reaktionskraft zu erwarten.
DFG Programme Research Grants
Participating Person Professor Dr. Gerhard Rinkenauer
 
 

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