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Das Konzept der Informierten Zustimmung (Informed Consent) und seine Konkretisierung in der internationalen Bioethik
Antragstellerin
Professorin Dr. Claudia Wiesemann
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2002 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5469871
Die zunehmende Zahl internationaler Kooperationen im Bereich der Gesundheitsversorgung und medizinischen Forschung macht eine gemeinsame normative Grundlage erforderlich. Bei der Erarbeitung entsprechender normierender Texte, etwa in Form von Deklarationen oder Richtlinien, muss die Bioethik auf Schlüsselkonzepte zurückgreifen, die sich als kulturübergreifende Basis anbieten. Die informierte Zustimmung (Informed Consent) als Voraussetzung medizinischer Interventionen zu therapeutischen oder Forschungszwecken ist ein solches Konzept. Es handelt sich dabei jedoch um ein allgemeines, unterbestimmtes Prinzip, das der Konkretisierung bedarf, die in Abhängigkeit vom jeweiligen soziokulturellen Kontext vorgenommen wird. Diese Ausgestaltungen, die entweder mehr die individuelle (Individual Informed Consent) oder eine gemeinschaftliche Zustimmung (Community Consent) betonen, fallen in der europäisch-nordamerikanischen ("westlichen") Bioethik häufig anders aus als etwa in der chinesischen. Eine differenzierte Analyse dieser unterschiedlichen Konkretisierungen, die eine vorschnelle Polarisierung vermeidet, könnte einen wichtigen Beitrag nicht nur zu den Möglichkeiten und Grenzen einer kulturübergreifenden Bioethik, sondern auch zum Umgang mit divergierenden moralischen Praktiken leisten.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Beteiligte Person
Professorin Dr. Nikola Biller-Andorno