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Kontraktuelle Politik. Luftreinhaltung als Vergesellschaftungsprozess in der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA
Antragsteller
Professor Dr. Christian Lahusen
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5389115
Die Habilitationsschrift untersucht die Strukturen und Entwicklungsmuster nationalstaatlicher Politik in modernen Gesellschaften am Beispiel der Lufteinhaltung. Ihr liegt die Annahme zugrunde, dass die steuernden Aufgaben und Zielsetzungen im Zuge der Modernisierung zunehmend von moderierend, kooperativen bzw. kontraktuellen Funktionen ergänzt und überlagert werden, dass sich der steuernde zu einem kooperativen Staat verändert. Diese Annahme fußt auf der bereits bekannten sozialwissenschaftlichen Erkenntnis, dass Staat und Politik nicht mehr Spitze der Gesellschaft ist und demnach auch eine weniger exponierte Stellung einnimmt - eine Einsicht, die sich im übrigen augenfälligerweise mit Deregulierungsdebatten und -forderungen deckt. In der vorliegenden Studie allerdings werden andere Schlüsse gezogen, denn bei den oben genannten Entwicklungsmustern handelt es sich m.M.n. nicht um den Rückzug von Staat und Politik auf eine Kontextsteuerung oder strukturelle Kopplung. Vielmehr wird Politik durchzogen durch kooperative Formen der Meinungsbildung, Entscheidungsfindung und Implementation, womit auch gemeint wird, dass Politik eben nicht gesellschaftliche Teilbereiche verlässt, sondern diese - im Sinne kontraktueller Lösungen - aktiv mitgestaltet. Dies hat zweifelsohne positive Effekte auf die Politik, wie am Beispiel des untersuchten Regulierungsbereiches empirisch nachgezeichnet werden soll. Allerdings zeigen sich auch eine Vielzahl von Folgeproblemen für die Effektivität und Legitimität von Politik, die es gleichermaßen zu untersuchen gilt.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen