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Menschenbilder und Menschenbild. Untersuchungen zu anthropomorphen Bildwerken der frühen Eisenzeit
Antragsteller
Professor Dr. Christoph Huth
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5390899
Die Habilitationsschrift befasst sich mit Menschendarstellungen vorgeschichtlicher Gemeinschaften der frühen Eisenzeit (8. bis 5. Jahrhundert v. Chr. Geburt) in Mitteleuropa und Oberitalien. Im Mittelpunkt steht die Bedeutung anthropomorpher Bildwerke als vorgeschichtliche Kulturerscheinung, zumal Menschendarstellungen in vorgeschichtlicher Zeit eine Ausnahme sind. Der Regelbefund ist Bildlosigkeit. Die früheisenzeitlichen Bildschöpfungen werden nach ihrem räumlichen und zeitlichen Auftreten, nach ihrem Inhalt, Sinn und Verwendungszweck sowie nach ihrem Aussagewert im Hinblick auf das Selbstverständnis der Gemeinschaften untersucht. Figürliche Darstellungen besitzen einen besonders hohen Aussagewert, weil sie weit mehr als die übrigen vorgeschichtlichen Funde und Befunde Einblicke in die Vorstellungswelt schriftloser Gemeinschaften erlauben. Methodisch beschränkt sich die Studie daher nicht allein auf ein archäologisches Instrumentarium, sondern bezieht insbesondere entwicklungspsychologische, kognitionswissenschaftliche und kulturanthropologische Forschungen mit ein, um vorgeschichtliche Bildwerke als Erkenntnisquelle so vollständig wie möglich zu erschließen. Im Ergebnis gewähren alle früheisenzeitlichen Menschenbilder nicht nur die Auskunft über religiöse Vorstellungen der Zeit, sondern auch über das Bild, das sich die Menschen von sich selbst machten.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen