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Medizin, Medizinethik und schöne Literatur. Studien zu Säkularisierungsvorgängen vom 17. bis zum frühen 19. Jahrhundert

Subject Area German Literary and Cultural Studies (Modern German Literature)
Term from 2002 to 2003
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5390995
 
In den letzten beiden Jahrzehnten wurde wiederholt angegriffen, was zuvor als Gemeinplatz galt: die Annahme, für die Wissenschafts- und Literaturgeschichte der Frühen Neuzeit ließe sich von einer Säkularisierung sprechen. Der vorliegende Band erschließt in einem ersten Schritt die forschungsgeschichtlichen und -systematischen Entwicklungen, die - mit guten Gründen - zu diesen Angriffen führten. Von der Kritik her kommend wird der ideengeschichtliche Begriff der Säkularisierung nicht nur neu formuliert, sondern auch auf das historische 'Material' angewendet, und zwar auf den Komplex, Medizin, Medizinethik und schöne Literatur': Frühaufklärerische Mediziner wie Friedrich Hoffmann emanzipierten sich von der Theologie, beförderten eine Säkularisierung des Denkens aber nur mittelbar. Anders verhielt es sich mit Albrecht von Haller, dem Göttinger Mediziner-Dichter, der Wissenschaft und Glaube mit Hilfe eines bestimmten Denkmusters, des methodologischen Atheismus, differenzierte. Die schöne Literatur, Jean Pauls Katenberger-Korpus und Johann Wolfgang von Goethes Wilhelm Meister, reflektierte diese Entwicklungen kritisch und 'weltlich'; auf diese Weise trug sie ganz erheblich zur Säkularisierung des Denkens und Schreibens bei.
DFG Programme Publication Grants
 
 

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