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Die Lauda. Entwicklung einer italienischen Gattung zwischen Lyrik und Theater

Antragstellerin Elisabeth Leeker
Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5391034
 
Die Arbeit untersucht die Entstehung und Entwicklung der Lauda sowie deren Ausprägungen vor dem Hintergrund mittelalterlicher Frömmigkeit. Den Ausgangspunkt bildet eine präzise Gattungsdefinition. Ihr folgt eine Skizzierung der politischen, kulturellen und religiösen Hintergründe für die Entstehung der Lauda. Die Analyse der Texte beginnt mit einigen Frühformen. Im Anschluß daran werden die Lauden der Bruderschaften des 13. und 14. Jahrhunderts formal und inhaltlich untersucht, wobei zwischen lyrischen, epischen und dialogisch-dramatischen Lauden unterschieden und deren Bedeutung für die Entstehung des italienischen Theaters aufgezeigt wird. Das lyrische Werk von Jacopone da Todi, dem berühmtesten Laudendichter, wird im folgenden erstmals nicht isoliert, sondern vor dem Hintergrund der Gattung Lauda betrachtet und damit seine Bedeutung für die italienische Literatur neu definiert. Trotz eines vorübergehenden Aufblühens der Lauda durch neue Frömmigkeitsbewegungen zeichnet sich ab dem 15. Jahrhundert ihre Auflösung ab. Mehrere Humanisten schreiben im Alter Lauden als Ausdruck der Abkehr von einem sinnenfreudigen Jugendleben. Gefördert durch Savonarola, lebt der Laudengesang als Frömmigkeitspraxis noch bis ins 16. Jahrhundert hinein vereinzelt fort. Daß im 15. und 16. Jahrhundert fast ausschließlich lyrische Lauden existieren, während die dramatische Lauda sich zur Sacra rappresentazione entwickelt, bestätigt, daß entgegen der gängigen Forschungsmeinung die lyrische Lauda nicht durch die dramatische abgelöst wird, sondern beide Formen nebeneinander stehen und jeweils eigene Wege gehen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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