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Die Prüfungslogik. Analysen zur Sozialität und Wissenskonstitution in mündlichen Lehramtsprüfungen

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Hannes König; Dr. Tanya Tyagunova
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 539109467
 
Das beantragte Forschungsvorhaben verfolgt das Ziel, die Handlungslogik universitärer Praxis des Prüfens und Bewertens im Rahmen mündlicher Prüfungen im Lehramtsstudium empirisch zu rekonstruieren. Der Fokus richtet sich auf mündliche Prüfungen als Spezialfall von universitären Prüfungen, weil diesem Prüfungsformat aufgrund seiner Sozialität die Überprüfung sowohl fachlichen Wissens als auch von sozial-kommunikativen Kompetenzen zugesprochen wird und weil hier die Darstellung und Beurteilung von Wissen und Kompetenz in einer exponierten Weise zur Schau gestellt werden. Das Projekt will untersuchen, wie die beiden Dimensionen - die sozial-interaktive Organisation mündlicher Prüfung als formalisiertes Verfahren und die Konstitution von jeweils prüfungsrelevantem fach- und bildungswissenschaftlichem Wissen im Prüfungsgespräch - im Verhältnis zueinanderstehen. Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet die Vermutung, dass das Prozessieren von Wissen in der universitären Praxis der mündlichen Bewertung durch die Prüfungslogik wesentlich strukturiert wird: Als institutionalisiertes Verfahren ist das Prüfungsgespräch vor allem darauf ausgerichtet, das zu artikulierende Wissen für die Prüfungspraxis selbst verwertbar zu machen. Dies kann in Spannung zu der offiziell verankerten Funktion der mündlichen Prüfung als Ort der Selektion und Kontrolle des professionsbezogenen Wissens und Könnens stehen. Mündliche Prüfungen im Lehramtsstudium stellen dabei insofern einen besonders interessanten Fall dar, als das Lehramtsstudium neben dem spezifischen berufspraktischen Anspruch durch die Heterogenität der Fächerstruktur und der Wissensbezüge gekennzeichnet ist. Das Forschungsvorhaben realisiert einen exemplarischen Zugriff: Beispielhaft werden mündliche Modul- und Abschlussprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, den jeweiligen Fachdidaktiken und der Erziehungs-wissenschaft in den lehramtsbezogenen Studiengängen untersucht. Methodologisch verknüpft das Projekt die Objektive Hermeneutik mit der ethnomethodologischen Konversationsanalyse. Die empirische Grundlage der Untersuchung bilden Audioaufnahmen von mündlichen Prüfungen, ergänzt durch offene Interviews mit den Teilnehmenden der Prüfungssituationen sowie prüfungsrelevante Artefakte und Dokumente der Prüfungsregelungen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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