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Die Literatur der Wissenschaftsvulgarisierung in Frankreich von Cyrano de Bergerac bis zur Encyclopédie
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Gipper
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 1997 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5393765
Zwar ist der Popularisierung der entstehenden modernen Naturwissenschaften für die Konstitution dessen, was man gewöhnlich als Zeitalter der Aufklärung begreift, stets fundamentale Bedeutung zugemessen worden, die entsprechende Literatur hat aber aus unterschiedlichen Gründen nur wenig konkrete wissenschaftliche und insbesondere literaturwissenschaftliche Aufmerksamkeit erfahren. Die Arbeit möchte einen Beitrag leisten, diese Lücke zu schließen und untersucht dabei einen Textkorpus, der von Cyrano de Bergerac über Fontenelle, die Vulgarisierungsliteratur der christlichen Aufklärung (Fénélon, Rollin Pluche) und Voltaire bis zur Encyclopédie reicht. Sie setzt ein an jener grundlegenden historischen Scharnierstelle, in der die komplementären Verselbständigungsbewegungen eines im engeren Sinne literarischen und fachwissenschaftlichen Diskurses das traditionelle Gebäude rhetorischer Bildung zu sprengen beginnen. Besonderes Augenmerk gilt dabei den rhetorisch-literarischen Strategien, die der Literatur der Wissenschaftvulgarisierung im Übergang von den epistemischen Strukturen der Barockwissenschaft zu einem im engeren Sinne aufklärerischen Wissenschaftsdiskurs ihren besonderen Charakter verleihen. Auf diese Weise wird u.a. deutlich, wie die Vulgarisierungsliteratur einen entscheidenden Beitrag zur Ausformulierung jener Ästhetik des Naturwunders leistet, welche das Verhältnis der Moderne zur Natur bis heute mitbestimmt.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen