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Psychosozialer Stress bei Morbus Addison Patienten: Untersuchungen zur Bedeutung der Hypophysen-Nebennierenrinden-Stressantwort beim Menschen

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5394118
 
Trotz intensiver Forschungsbemühungen ist auch heute noch die Bedeutung einer Cortisolstressantwort auf akuten psychosozialen Stress weitgehend unbekannt. Die allgemein akzeptierte Auffassung, eine solche Cortisolreaktion diene der kurz- und mittelfristigen Sicherung der Energiebereitstellung für eine Kampf-Fluchtreaktion, muss aufgrund jüngster experimenteller Befunde verworfen werden. In der geplanten Studie sollen Morbus Addison Patienten untersucht werden, welche infolge autoimmunreaktiver Zerstörung der Nebennierenrinden nicht in der Lage sind, Cortisol (und anderen Steroide) zu produzieren und folglich auf akuten Stress nicht mit einem Cortisolanstieg antworten können. In Reaktion auf eine moderate zehnminütige psychosoziale Belastung (Trierer Sozial Stress Test) werden bei diesen Patienten subjektive, endokrine, immunologische und zentralnervöse Maße erhoben und diese mit einer gesunden Kontrollgruppe verglichen. Mittels einer zweiten Patientengruppe sollen ferner die Auswirkungen einer Corisol-Bolusinjektion nach Stressende auf die psychologischen und physiologischen Parameter bei Morbus Addison-Patienten untersucht werden. Die Ergebnisse dieser experimentellen Studie können Aufschluß darüber geben, warum der Organismus auf akute psychosoziale Belastung mit einer raschen Aktivierung der Hypophysen-Nebennierenrindenachse reagiert. Sie erlauben ferner die Überprüfung der sogenannten "Munck-Hypothese" und könnten Anregungen für die medikamentöse Therapie von Morbus Addison-Patienten geben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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