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Subgruppenanalysen in Metaanalysen zu diagnostischer Testgenauigkeit mit Bäumen (DamaTree)

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 539422711
 
Ergebnisse von Studien zu diagnostischer Testgenauigkeit (DTA) und entsprechende Metaanalysen (DTA-MA) sind für Patienten, behandelnde Ärzte und Gesundheitsdienstleister von großer Bedeutung, da sie einen starken Einfluss auf die klinische Entscheidungsfindung und die Patientenversorgung haben können. Ihre Bedeutung wird auch durch zahlreiche Originalpublikationen, systematische Übersichten mit DTA-MA, Fördermöglichkeiten, Konferenzvorträge und Workshops unterstrichen. Eigene Vorarbeiten, z.B. DTA-MA zu Fragebögen zur Erfassung von Angststörungen, motivierten den vorliegenden Antrag, da sie die Notwendigkeit von Subgruppenanalysen (SA) aufzeigten. Es besteht eine große Diskrepanz zwischen den gut begründeten und beschriebenen Methoden von DTA-MA und den spärlichen Informationen über entsprechende SA. Das war überraschend, da SA in anderen Bereichen, wie z. B. RCTs, sehr gut verstanden ist. Die ausgearbeitete Methodik für DTA-MA konzentriert sich jedoch oft auf den Fall des Vergleichs zweier vorab spezifizierter Subgruppen mit Verweis auf Meta-Regression. Andere Beschreibungen und Leitfäden zur DTA-MA befassen sich mit der Untersuchung von Heterogenitätsquellen, empfehlen die getrennte Betrachtung von Untergruppen oder die Durchführung von SA durch Meta-Regression, jedoch ohne weitere Erklärungen zu geben. Verfügbare Methoden und Software implementieren oft keine Meta-Regression oder unterstützen SA nicht. Für die eigene DTA-MA mussten die für RCTs empfohlenen Methoden übertragen und angepasst werden, um die SA in DTA-MA durchzuführen. Es ist offensichtlich, dass ein dringender Bedarf an der Entwicklung, Implementierung, Anleitung und Verbreitung von Methoden für DTA-MA besteht. Es gibt fünf Ziele. Das erste Ziel ist eine systematische Übersicht von DTA-MA, um Häufigkeit, Art und Darstellung von SA zu untersuchen. Eine kurze Ad-hoc-Suche zeigte, dass SA häufig durchgeführt werden indem Ergebnisse pro Subgruppe erstellt werden. Simultane Modellierung und Schätzung durch Interaktionseffekte scheint selten zu sein. Daher ist das zweite Ziel die methodische Ausarbeitung von SA in DTA-MA. Hierfür wird das etablierte bivariate Modell überarbeitet und erweitert. Darüber hinaus wird das bivariate Modell in verallgemeinerte lineare gemischte Modellbäume eingebettet, um eine explizite Definition und Hypothesentests von Subgruppen mit homogener oder heterogener DTA in Abhängigkeit potenziell interagierender Kovariaten zu ermöglichen. Das dritte Ziel betrifft die jüngste Entwicklung der ganzheitlichen Analyse von mehreren Schwellenwerten pro Studie. Das vierte Ziel ist die Bereitstellung einer benutzerfreundlichen Implementierung und die Verbreitung durch ein frei verfügbares R-Paket. Das fünfte Ziel ist die neuen Methoden anzuwenden, geeignete Vergleiche mit anderen, in Ziel 1 identifizierten Ansätzen durchzuführen und dadurch weitere wichtige Erkenntnisse über den Anwendungsfall der DTA der Hospital Anxiety and Depression Scale for Anxiety zu gewinnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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