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Auf dem Weg zu einer regionalen Sicherheitsarchitektur? Eine vergleichende Untersuchung der nationalen Sicherheitspolitiken im südlichen Lateinamerika

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5396433
 
Der mit dem Vertrag von Asunción 1991 initiierte Gemeinsame Markt des Südens (Mercosur) gilt unter Wissenschaftlern und Politikern übereinstimmend als das bislang erfolgreichste Integrationsprojekt außerhalb des OECD-Raums. Die ökonomische Vernetzung zwischen den Vollmitgliedern (Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay) sowie dem assoziierten Chile schließt zwar politische und wirtschaftliche Interessengegensätze nicht aus, begrenzt aber das Risiko sicherheitspolitischer Spannungen, da diese von den Wirtschaftseliten in den betreffenden Ländern und von transnationalen Unternehmen als Kostenfaktor und Standortnachteil gewertet würden. Folgerichtig kam es in den 90er Jahren mit dem Fortgang des Integrationsprozesses zu einem Abbau von Spannungen, zur Lösung der noch ausstehenden Grenzstreitigkeiten sowie zu verstärkten Anstrengungen, handelspolitische Konflikte beizulegen und vertrauensbildende Maßnahmen zwischen den südamerikanischen Streitkräften zu institutionalisieren. Ausgehend von der theoretischen Debatte zwischen Neorealisten, neoliberalen Institutionalisten und Konstruktivisten über Motive und Chancen der Kooperation zwischen souveränen Staaten sollen die nationalen Sicherheitspolitiken der Staaten Südamerikas untersucht werden. In Anlehnung an das Konzept der Security Community von Karl W. Deutsch u.a. (1957) sowie dessen konstruktivistischer Weiterentwicklung (Adler/Barnett 1998) soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit diese Politiken einen Beitrag zur Herausbildung einer regionalen Sicherheitsgemeinschaft leisten. Als Fallbeispiele wurden Argentinien, Brasilien und Chile ausgewählt. Sicherheitspolitische Entwicklungen in Paraguay und Uruguay sollen insoweit Berücksichtigung finden, wie sie direkte Auswirkungen auf die Sicherheitskooperation zwischen den genannten Staaten, insbesondere im Rahmen des Mercosur, zeitigen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Detlef Nolte
 
 

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