Virus-specific immunity in secondary immunodeficiency
Final Report Abstract
Bei immunsupprimierten Patienten nach Transplantation oder HIV Infektion besteht das Risiko einer Neuinfektion bzw. Reaktivierung von vorbestehenden Virusinfektionen. Dabei stellt die durch CMV bedingte Erkrankung eine Gefährdung des Patienten dar und kann bei Transplantierten neben multiplen schwerwiegenden Organkomplikationen auch eine Verschlechterung der Transplantatfunktion verursachen. Patienten nach Nieren-, Herz- und Lungentransplantation unterscheiden sich klinisch in der Dauer der infektiösen Komplikationen nach Transplantation. Während CMV Komplikationen nach Nierentransplantation vorwiegend in den ersten 3-4 Monaten nach Transplantation auftreten, können diese bei Herz- oder Lungentransplantierten über mehrere Jahre andauern. Basierend auf dieser klinischen Beobachtung haben wir uns mit der Untersuchung der CMV spezifischen T Zellantwort in Assoziation mit Infektepisoden und mit der Höhe der immunsuppressiven Medikation befasst. Im Vergleich zur Stabilität der CMV spezifischen CD4 T Zellen bei asymptomatischer Infektion kommt es in der Frühphase nach Nierentransplantation zu einem allmählichen Verlust CMV spezifischer CD4 T Zellen. Wird eine kritische Schwelle spezifischer T Zellen unterschritten, ist dies mit einer unkontrollierten Virusvermehrung und der Entwicklung einer symptomatischen CMV Erkrankung assoziiert. Wir konnten darüber hinaus zeigen, dass die Assoziation geringer Frequenzen CMV spezifischer CD4 T Zellen mit einer erhöhten Inzidenz infektiöser Komplikationen auch für Patienten nach Leber-, Herz- und Lungentransplantation gilt. Interessanterweise korrelierte bei diesen Patienten eine geringe Frequenz CMV spezifischer CD4 T Zellen nicht nur in der Frühphase nach Transplantation, sondern auch längerfristig mit der Inzidenz infektiöser Episoden. Darüberhinaus fand sich sowohl in vivo als auch in vitro eine direkte Korrelation zwischen der CMV spezifischen T Zellreaktivität und der Höhe der verabreichten Immunsuppression. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Charakterisierung infektiöser Komplikationen in Abhängigkeit von der individuellen Immunitätslage künftig zur Steuerung der antiviralen Therapie bei Infektionen und zu einer Individualisierung der medikamentösen Immunsuppression nach Transplantation beitragen kann.
Publications
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