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Klangkörperschaften. Der Musikdiskurs im 19. Jahrhundert als Reflexion von Gesellschaft und Biopolitik

Antragsteller Dr. Stefan Metzger
Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2003 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5399228
 
Ziel des Projektes ist es, den Musikdiskurs des 19. Jahrhunderts als einen zentralen und differenzierten Gesellschaftsdiskurs zu erschließen. Dabei verzahnen sich zwei leitende Fragestellungen. Einmal sollen die Formen und Funktionen von Imaginationen des Sozialen herausgearbeitet werden, die im Diskurs über Musik entworfen und reflektiert, festgeschrieben und hinterfragt werden. Zum anderen soll nach der Anthropologie der Musik als Biopolitik gefragt werden, d.h. nach den Entwürfen von Modellierungen, Disziplinierungen und Steigerungen des Menschen durch Musik und ihre körperlichen Grundlegungen und Umsetzungen (z.B. Dirigent). Die spezifische Unbestimmtheit der Musik ermöglicht und reflektiert dabei Konjekturen von Idealgemeinschaften; sie erzeugt ein ausgezeichnetes Reflexionsfeld von Sozialimaginationen. Diese Zusammenhänge sollen im Rahmen eines breiten kulturwissenschaftlichen Ansatzes untersucht werden, in dessen Zentrum literarische Texte stehen. Sie sollen in den Kontext von Pressetexten (Öffentlichkeitsdiskurs), von Programmschriften musikalischer Gesellschaften, von anthropologischen Texten aus Medizin, Naturwissenschaften, Ratgeberliteratur und von Lehrbüchern der Kapellmeiterausbildung gestellt werden, die exemplarisch erschlossen und durch entsprechende Editionen (ggfs. auch elektronisch) für weitere Forschung zugänglich gemacht werden sollen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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