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Neuroethologische und genetische Grundlagen der Ethanoltoleranz bei Drosophila melanogaster
Antragstellerin
Professorin Dr. Henrike Scholz
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung von 2003 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5404164
Alkoholabhängigkeit ist ein komplexes Verhalten. Alkoholabhängige Individuen entwickeln in hohem Maße Ethanoltoleranz. Ethanoltoleranz lässt sich am einfachsten dadurch beschreiben, dass die wiederholte Einnahme der gleichen Alkoholdosis zu einer Reduktion des durch Alkohol induzierten Verhaltens führt. Durch selektive Züchtungsstudien mit Mäusen und Ratten wurde gezeigt, dass einige Aspekte von Ethanoltoleranz von genetischen Faktoren beeinflusst werden können. Bis heute jedoch wurden diese nicht eindeutig identifiziert (Überblick bei Crabbe 2001). Meine Vorarbeiten haben gezeigt, dass Drosophila melanogaster ein geeignetes Modell zur Identifizierung der neuronalen und molekulargenetischen Grundlagen von Ethanoltoleranz ist. Ethanol-induziertes Verhalten in Fliegen weist sowohl phänotypische als auch mechanistische Ähnlichkeiten zum Säugetierverhalten auf. Es konnten Neurone und ein Neurotransmittersystem identifiziert werden, die eine Funktion bei der Entwicklung von Ethanoltoleranz haben. Diese Beobachtungen legen das Vorhandensein von Schaltkreisen nahe, die Ethanol-induziertes Verhalten regulieren können. Mit diesem Vorhaben soll gezeigt werden, wie in einem neuronalen Netzwerk Ethanol-bedingte Verhaltensänderungen durch Modulationen von Adaptationszuständen einzelner Netzwerkkomponenten vermittelt werden können. Da der Zusammenhang zwischen Alkoholabhängigkeit und -toleranz noch unklar ist, werden langfristig die geplanten Studien zum besseren Verständnis dieses Zusammenhangs beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen