Project Details
Die Bedeutung des Regenwaldes in der Konstitution ethnischer Identitäten auf Sumatra (Indonesien)
Subject Area
Social and Cultural Anthropology and Ethnology
Term
from 2003 to 2009
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5405055
Konkurrierende Nutzungsansprüche an die immer weniger zur 'freien Verfügung' stehende Ressource Tropischer Regenwald werden, gerade in den ländlichen Gebieten Indonesiens, oft zum Ausgangspunkt interethnischer Konflikte (Barber 1998, Dove 1999), bei denen die Gruppenidentität der Konfliktparteien in Verbindung mit den daraus resultierenden Ansprüchen an Land/Wald eine zentrale Rolle spielt. Dabei wird die 'Naturnähe' der Wirtschafts- und Lebensweise einzelner an diesen Konflikten beteiligter Gruppen oft zu einem wichtigen Kriterium ethnischer Identitätsformulierungen. Ziel der geplanten Forschung ist die Analyse der Bedeutung des Waldes in der Konstitution 'eigener' und 'anderer' Gruppenidentitäten in Zentral Sumatra. Den theoretischen Hintergrund der Studien liefern neuere Ansätze der 'Environmental Anthropology', denen zufolge Ressourcennutzungskonflikte immer im Zusammenhang mit Identitätspolitik betrachtet werden sollten (Brosius 1999). Dabei werden Natur und Identität als kontextuelle und historisch relationale Größen verstanden, die auf diese Weise politisch-soziale Kategorien werden. Die Bedeutung des Waldes als Referenzkriterium für Identität soll anhand des Konfliktes um die Waldnutzung zwischen sesshaften Kleinbauern und Regenwaldnomaden ("Orang Rimba") in Zentral-Sumatra untersucht werden. Die Bedeutung des Waldes als Kriterium in der Konstitution 'eigener' und 'anderer' Gruppenidentitäten und daraus resultierende politische Aktionsmöglichkeiten sind bei bisherigen Untersuchungen der Konflikte im Bezug auf den Schutz der tropischen Regenwälder nur unzureichend betrachtet worden. Hier soll die geplante Untersuchung einen Beitrag leisten, der auch im interdisziplinären Kontext von Bedeutung sein kann.
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