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Zwischen Wissensvermittlung, Unverständlichkeitsmythos und wissenschaftlichem "Geniekult". Das Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit in Deutschland seit dem Kaiserreich

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2003 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5405116
 
Das Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit ist eine zentrale Relation, die bestimmt, ob und in welcher Ausprägung man von Wissensgesellschaften sprechen kann. Um die deutsche Entwicklung dahin anhand der Kommunikation zwischen Wissensproduzenten und ihren engeren und weiteren Öffentlichkeiten zu untersuchen, werden Formen der Präsentation und Rezeption von Wissenschaft seit dem Kaiserreich für das Gebiet der Naturwissenschaften betrachtet. Besonderes Interesse kommt dabei drei komplexen Erscheinungen von Vermittlungsproblemen zu, die vertieft analysiert werden sollen. Verkürzt lassen diese sich als "wissenschaftlicher Geniekult", als Ikonisierungen von Entdeckungen und als "Mythos der Unverständlichkeit" charakterisieren. Die Fälle positiver Deutung von Unverständlichkeit als Ausweis besonderer wissenschaftlicher Tiefe zeigen dabei am deutlichsten, dass Popularisierung von Wissenschaft nicht mit der Vermittlung und Erklärung von Wissen einherzugehen braucht, sondern mit anderen gesellschaftlichen Bedürfnislagen verbunden und instrumentalisiert werden kann. Dabei wirken sowohl die populären Bilder der Wissenschaft als auch die gesellschaftlichen Erwartungen an sie wiederum auf Ziele und Ansprüche innerhalb der Fachwissenschaft zurück. Zentrales Ziel ist es zu klären, wie sich im 20. Jahrhundert die Wechselwirkung zwischen Wissenschaft und spezifischen Öffentlichkeiten entwickelte und wie Phänomene, wie die drei genannten, letztlich als Hemmschuh bei der Ausbildung einer demokratisch strukturierten Wissensgesellschaft in Deutschland wirkten.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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